Pfosten sollen Fahrende von Parkplätzen fernhalten
LYSS. Weil Fahrende in Lyss immer wieder ohne Erlaubnis Parkplätze belegten und eine Sauerei hinterliessen, will die Gemeinde Lyss nun handeln.
Bei ihren letztjährigen Besuchen sei die alte Minigolfanlage «komplett verschissen» gewesen, sagt Thomas Peter, Leiter der Abteilung Sicherheit und Liegenschaften der Gemeinde Lyss. Auch einen nahegelegenen Spazierweg hätten die Campierenden zur Toilette gemacht, so Peter. «Die Kosten fürs Putzen musste die Gemeinde übernehmen.» Drei öffentliche Parkplätze will die Gemeinde nun gegen die Fahrenden sichern: Es werden Pfosten oder Steinblöcke angebracht, damit nur ein normales Auto, jedoch kein Camper oder Wohnwagen hindurchfahren kann. Eines der Probleme sieht Thomas Peter auch darin, dass es im Seeland keinen offiziellen Platz für Fahrende hat. «Jener in Meinisberg wurde ja bachab geschickt. Aber wir wollen deswegen das Problem nicht bei uns haben.»
Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft und selber Schweizer Fahrender, ist ob der Massnahmen nicht erstaunt. «Aber das löst das Problem nicht, man kann nicht die ganze Schweiz zuschliessen.» Es gebe einfach viel zu wenig Plätze, auch für ausländische Fahrende. «Wenn man nirgends einen Platz findet oder nur solche ohne sanitäre Einrichtungen, dann ist das verheerend, dann passiert so was.» Er sei aber klar für saubere Plätze. «Egal, wer sich auf einem Platz befindet, jeder muss sich an die Regeln halten und sollte sonst vom Platz verwiesen werden.»