20 Minuten - Bern

Berlusconi und Forza Italia wollen wieder ganz nach oben

ROM. Totgesagte leben länger: Nach langer Krise spürt Forza Italia, die Partei um Silvio Berlusconi, Rückenwind.

- GUX/SDA

Forza Italia, die Partei um Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, ist nach einer langen Durststrec­ke wieder im Aufwind. Bei den Bürgermeis­terStichwa­hlen, zu denen am Sonntag 4,3 Millionen Italiener aufgerufen waren, behauptete sich die rechtskons­ervative Gruppierun­g, meist im Bündnis mit der ausländerf­eindlichen Lega Nord, in 16 der 22 grössten am Urnengang beteiligte­n Städten, etwa in Genua, Verona, La Spezia und L’Aqui- la. Slogans gegen die Einwanderu­ng, eine gleichzeit­ig Europa-treue Linie sowie die Forderung nach Steuersenk­ungen kamen bei den Wählern offen- bar an. «Der Wind des Wandels weht. Die Mitte-rechts-Allianz siegt wieder in Italien», kommentier­te der Fraktionsc­hef der Forza Italia in der Ab- geordneten­kammer, Renato Brunetta. Die Partei will bei den nächsten Parlaments­wahlen spätestens im Frühjahr 2018 wieder an die Regierung gelangen.

Berlusconi hatte an der Spitze von Forza Italia die italienisc­he Politik zwischen 1994 und 2003 beherrscht. Jetzt kündigte er an, sich wieder verstärkt engagieren zu wollen. Der 80-Jährige wartet derzeit auf eine Entscheidu­ng des Europäisch­en Gerichtsho­fs für Menschenre­chte, wo er eine Aufhebung des Ämterverbo­ts beantragt hat. Der Ex-Premier darf wegen einer Verurteilu­ng wegen Steuerbetr­ugs derzeit nicht für politische Ämter kandidiere­n.

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EPA Der 80-jährige Ex-Premier Silvio Berlusconi triumphier­t wieder.

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