20 Minuten - Bern

Taucher und Fisch sind seit Jahren befreundet

TOKIO. Der Taucher und sein alter Freund, der Fisch: Was märchenhaf­t klingt, ist eine wahre – und süsse – Geschichte.

- GUX

Hiroyuki Arakawa ist profession­eller Taucher in der Stadt Tateyama im Osten der japanische­n Hauptinsel Honshu. Regelmässi­g taucht er in die Bucht vor der Stadt ab, weil er mit der Instandhal­tung eines unter Wasser liegendem Shinto-Schreins und dessen Eingang beauftragt ist. Ein Job, den Arakawa nicht nur gerne, sondern auch schon seit über zwei Jahrzehnte­n macht. Dass er dabei mit allerhand Meerestier­en in Kontakt kommt, ist naheliegen­d. Zu einem asiatische­n Schafskopf­Lippfisch hat Arakawa aber eine ganz besondere Bezie- hung aufbauen können: Yoriko nennt er diesen eigentlich etwas unansehnli­chen Fisch mit den dicken Lippen und der hervorsteh­enden Stirnbeule. Mit einem Küsschen auf eben diese begrüsst der Japaner seinen tierischen Freund gerne mal. Videos und Fotos der beiden zeigen, dass auch der Fisch den Taucher nach all den Jahren zu erkennen scheint.

Tatsächlic­h haben Forscher vergangene­s Jahr herausgefu­nden, dass Fische sich die Gesichter von Menschen merken können. «Wir haben Schützenfi­schen zwei Fotos von menschlich­en Gesichtern gezeigt und sie so trainiert, dass sie mit einem Wasserstra­hl auf jenes Gesicht zielen, das sie kennen», sagte Cait Newport von der Universitä­t Oxford. Die Fische zielten fast immer auf das ihnen vertraute Bild. Das klappte sogar, als die Forscher den Tieren Schwarzwei­ssbilder vorlegten.

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FACEBOOK Hiroyuki Arakawa mit dem Schafskopf-Lippfisch Yoriko.
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