DJ Khaled ist der nervigste Gast an seiner eigenen Party
DJ Khaled, « Grateful», We the Best Music.
Snapchat hat DJ Khaled gerettet: Bis 2015 dümpelte die Karriere des Produzenten vor sich hin. Dann ging er mit einem Jetski auf dem Meer verloren und postete auf Snapchat live Videos von diesem Fiasko. Seither ist er Kult, und mit seinem letzten Album «Major Key» (2016) erreichte Khaled erstmals die Spitze der Charts. Nun legt er mit «Grateful» nach.
Mittlerweile ist Khaled Vater geworden und seinen einjährigen Sohn Asahd hat er gleich zum «Executive Producer» seines neuen Werks gemacht. Er nahm den Kleinen mit ins Studio, wie er bei Jimmy Kimmel erzählt: «Wenn er einen Song hörte und grinsen musste, war das ein Hit.» Ein noch besseres Omen sei es nur, wenn sein Sohn sich übergebe: «Als ich ‹Shining› gemischt habe, hat er mich angekotzt – das war ein Segen», sagt Khaled. «Shining» war die erste Single und auch gleich eine Ansage in Sachen Featurings: Beyoncé und Jay-Z übernehmen den Gesang. Die Gästeliste ist sowieso das Beeindruckendste an «Grateful». DJ Khaled hat alles, was Rang und Namen hat, ins Studio geholt: Rihanna, Justin Bieber, Alicia Keys, Travis Scott – «Grateful» fühlt sich an wie die exklusivste Party der Musikindustrie. Am anstrengendsten ist dabei Khaled selbst. Er kann eigentlich nichts, ausser im Hintergrund Catch Phrases wie «Another one!» oder «We the best mu- sic!» zu rufen. Auf «Grateful» gibt es ein paar ganz passable Nummern: «On Everything» und das funkige «I Love You so Much» lassen kurz aufhorchen. Insgesamt bleibt aber kaum etwas vom einfallslosen Charts-Futter hängen. DJ Kha- led ist zu einer reinen Marketing-Figur geworden und von künstlerischer Relevanz meilenweit entfernt.