Einschleichdieb stiehlt Sparsäuli mit Feriengeld – Nachbarn schreiten ein
LIEBEFELD. Die Familie Keller sammelt in einem Sparsäuli Geld für die Ferien. Doch es wurde gestohlen – zwei Nachbarn fackelten aber nicht lange.
Zwei Büroangestellte der Steinhölzli Bildungswege im Liebefeld beobachteten letzten Donnerstag eine skurrile Szene: «Ich sah einen Mann mit einem grossen Sparschwein im Innenhof, der sich durchs Gebüsch kämpfte», so einer der Mitarbeiter. «Ich wusste sofort: Da stimmt etwas nicht.» Er habe das Büro verlassen und sei dem Täter hinterhergeeilt. Dem verfolgten Täter fiel das Sparschwein runter, das Säuli zersprang in tausend Stücke. Der Mann wollte das Geld zuerst noch einsammeln. «Ich habe ge- schrien: Geld liegen lassen!», erzählt der Mitarbeiter. Der Täter sei erschrocken und schliesslich ohne Beute geflüchtet. Die beiden Büromitarbeiter sammelten dann das zerbrochene Sparschwein und das Geld auf und benachrichtigten die Polizei. Einige Tage später stellte sich dann heraus: Besitzer des Sparschweins ist die Familie Keller. Sie wohnt ebenfalls im Steinhölzli in Bern, unweit des besagten Büros. Als sie kürzlich das Haus nur kurz verliessen, vergassen sie, die Türe abzuschliessen. In dieser Zeit muss sich der Dieb eingeschlichen haben. «Im Sparschwein waren 2000 Franken, die wir in den letzten zwei Jahren gesammelt hatten – für unsere Ferien.»
Jetzt sind die Kellers überglücklich. Weil sie Anzeige erstattet hatten, konnte ihnen die Polizei das Geld wieder übergeben. «Die Nachbarn haben uns die Ferien gerettet und sind für uns Alltagshelden. Sie haben grosse Zivilcourage bewiesen.» Als Belohnung wollen sie den Helfern 200 Franken geben – in einem kleinen Sparsäuli.