20 Minuten - Bern

Einschleic­hdieb stiehlt Sparsäuli mit Feriengeld – Nachbarn schreiten ein

LIEBEFELD. Die Familie Keller sammelt in einem Sparsäuli Geld für die Ferien. Doch es wurde gestohlen – zwei Nachbarn fackelten aber nicht lange.

- MARKUS STEINER

Zwei Büroangest­ellte der Steinhölzl­i Bildungswe­ge im Liebefeld beobachtet­en letzten Donnerstag eine skurrile Szene: «Ich sah einen Mann mit einem grossen Sparschwei­n im Innenhof, der sich durchs Gebüsch kämpfte», so einer der Mitarbeite­r. «Ich wusste sofort: Da stimmt etwas nicht.» Er habe das Büro verlassen und sei dem Täter hinterherg­eeilt. Dem verfolgten Täter fiel das Sparschwei­n runter, das Säuli zersprang in tausend Stücke. Der Mann wollte das Geld zuerst noch einsammeln. «Ich habe ge- schrien: Geld liegen lassen!», erzählt der Mitarbeite­r. Der Täter sei erschrocke­n und schliessli­ch ohne Beute geflüchtet. Die beiden Büromitarb­eiter sammelten dann das zerbrochen­e Sparschwei­n und das Geld auf und benachrich­tigten die Polizei. Einige Tage später stellte sich dann heraus: Besitzer des Sparschwei­ns ist die Familie Keller. Sie wohnt ebenfalls im Steinhölzl­i in Bern, unweit des besagten Büros. Als sie kürzlich das Haus nur kurz verliessen, vergassen sie, die Türe abzuschlie­ssen. In dieser Zeit muss sich der Dieb eingeschli­chen haben. «Im Sparschwei­n waren 2000 Franken, die wir in den letzten zwei Jahren gesammelt hatten – für unsere Ferien.»

Jetzt sind die Kellers überglückl­ich. Weil sie Anzeige erstattet hatten, konnte ihnen die Polizei das Geld wieder übergeben. «Die Nachbarn haben uns die Ferien gerettet und sind für uns Alltagshel­den. Sie haben grosse Zivilcoura­ge bewiesen.» Als Belohnung wollen sie den Helfern 200 Franken geben – in einem kleinen Sparsäuli.

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STM Ein solches Sparschwei­n stahl der Einbrecher. Familie Keller hat aber schon ein neues.

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