Bauer und Kind waren mit brennender Ladung unterwegs
AARAU. Im Feierabendverkehr verlor ein Bauer brennende Heuballen. Als er das bemerkte, reagierte er korrekt.
Es sah kriminell aus: Zwischen Aristau und Hermetschwil im Kanton Aargau war am Montag um 17 Uhr ein Bauer mit seinem Traktor unterwegs, wobei die Heuballen auf dem Anhänger lichterloh brannten. «Ich bin erschrocken», sagt ein Autofahrer. «Grosse Sorgen machte ich mir vor allem um das Kind, das neben dem Bauer sass.»
Der Landwirt habe das Feuer zuerst gar nicht bemerkt – durch den Fahrtwind habe es den Rauch nach hinten abgezogen, erklärt Barbara Breitschmid, Sprecherin der Kantonspolizei Aargau: «Entgegenkommende Autofahrer machten ihn mit Lichthupen darauf aufmerksam.» Er habe richtig reagiert, indem er das Fahrzeug zur nächsten Querstrasse gefahren habe. «Auf einer Tempo80-Strecke ausserorts mitten auf der Strasse ein Fahrzeug mit brennender Ladung anzuhalten, wäre gefährlich gewesen und hätte Unfälle zur Folge haben können.» Ausweichen aufs Wiesland sei ebenfalls heikel, weil der Traktor kippen könnte. Verletzt wurde niemand, doch runtergefallene Heuballen setzten das Strassenbord in Flammen. Der Schaden beträgt mehrere 10 000 Franken. Experten des Schweizer Bauernverbands gehen laut Sprecherin Sandra Helfenstein davon aus, dass die Heuballen durch Fremdeinwirkung Feuer fingen: «Zwar können sich feuchte Heuballen durch Gärung so stark erhitzen, dass es zu einem Brand kommt, das ist aber meist in einem geschlossenen Raum der Fall.»