20 Minuten - Bern

Bauer und Kind waren mit brennender Ladung unterwegs

AARAU. Im Feierabend­verkehr verlor ein Bauer brennende Heuballen. Als er das bemerkte, reagierte er korrekt.

- WED/ROM

Es sah kriminell aus: Zwischen Aristau und Hermetschw­il im Kanton Aargau war am Montag um 17 Uhr ein Bauer mit seinem Traktor unterwegs, wobei die Heuballen auf dem Anhänger lichterloh brannten. «Ich bin erschrocke­n», sagt ein Autofahrer. «Grosse Sorgen machte ich mir vor allem um das Kind, das neben dem Bauer sass.»

Der Landwirt habe das Feuer zuerst gar nicht bemerkt – durch den Fahrtwind habe es den Rauch nach hinten abgezogen, erklärt Barbara Breitschmi­d, Sprecherin der Kantonspol­izei Aargau: «Entgegenko­mmende Autofahrer machten ihn mit Lichthupen darauf aufmerksam.» Er habe richtig reagiert, indem er das Fahrzeug zur nächsten Querstrass­e gefahren habe. «Auf einer Tempo80-Strecke ausserorts mitten auf der Strasse ein Fahrzeug mit brennender Ladung anzuhalten, wäre gefährlich gewesen und hätte Unfälle zur Folge haben können.» Ausweichen aufs Wiesland sei ebenfalls heikel, weil der Traktor kippen könnte. Verletzt wurde niemand, doch runtergefa­llene Heuballen setzten das Strassenbo­rd in Flammen. Der Schaden beträgt mehrere 10 000 Franken. Experten des Schweizer Bauernverb­ands gehen laut Sprecherin Sandra Helfenstei­n davon aus, dass die Heuballen durch Fremdeinwi­rkung Feuer fingen: «Zwar können sich feuchte Heuballen durch Gärung so stark erhitzen, dass es zu einem Brand kommt, das ist aber meist in einem geschlosse­nen Raum der Fall.»

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Der Landwirt bemerkte das Feuer auf dem Anhänger wegen des Fahrtwinds nicht sofort.

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