Bahn kostet 50 Franken – Bürgenstock nur für Reiche?
LUZERN. Touristen zahlen für die Bürgenstockbahn doppelt so viel wie früher. Wollen die katarischen Investoren sie damit abschrecken?
Ende August öffnet das Bürgenstock-Resort, das vom katarischen Staatsfonds finanziert wird, seine Tore. Gleichzeitig nimmt auch die Standseilbahn ihren Betrieb wieder auf, nachdem sie ab 2011 während der Bauarbeiten für das Resort stillgelegt worden war. Neu kostet ein Retour-Billett jedoch für Erwachsene ohne Halbtax 50 Franken, frü- her waren es noch 26 Franken. Hotelgäste dagegen fahren gratis. Das sorgt bei den lokalen Touristen für Aufruhr: «Sind die einfachen Leute auf dem Bürgenstock nicht mehr erwünscht?», war eine der Reaktionen auf Facebook.
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» äusserte auch Tourismus-Experte Jürg Stettler diesen Verdacht: «Es könnte sein, dass die Betreiber bewusst einen hohen Preis angesetzt haben, um den Hotelgästen einen bestmöglichen Aufenthalt zu bieten.» Urs Wagenseil von der Hochschule Luzern sagt zu 20 Minuten, dass er die Empörung teilweise nach
vollziehen könne, da «jahrelang betont wurde, dass der Bürgenstock ein Ausflugsort für alle und nicht nur für die Gutbetuchten wird». Beim Bürgenstock-Resort heisst es auf Anfrage, dass von «Abschottung» keine Rede sein könne. «Spa, Restaurants und die Terrasse sind öffentlich zugänglich», sagt Sprecher Raphael Amrein. Man sei sich bewusst, dass 50 Franken für ein Ticket ohne Halbtax teuer seien. Wer aber als Tagestourist im Restaurant etwas esse oder im Spa baden gehe, für den sei die Bahnfahrt stark vergünstigt.