Eine Schildkröte schwimmt seelenruhig im Zürichsee
RICHTERSWIL. Zwischen Booten im See entdeckte ein Leser- Reporter eine Schildkröte. Laut Experte eine amerikanische Art.
Ein ungewöhnlicher Anblick bereitete einem Leser-Reporter im Hafenbecken von Richterswil Freude. Neben den üblichen Enten und Taucherli entdeckte er dort eine Schildkröte. «Das habe ich im Zürichsee noch nie gesehen», sagt der 36-Jährige.
Robert Zingg, Kurator des Zoos Zürich, tippt aufgrund der Bilder auf eine amerikanische Art. Es gebe hier zwar die Europäische Sumpfschildkröte, aber diese sehe aus wie eine Gelbwangen-Schmuckschildkröte. Mit hundertprozentiger Sicherheit könne er das aber nicht sagen, «dafür müsste ich die Zeichnung auf dem Kopf der Schildkröte näher betrachten.» Ein Einzelfall sei dies nicht. «In unseren Gewässern tauchen immer wieder entwichene oder ausgesetzte Schmuckschildkröten auf, die ursprünglich als kleine Jungtiere in die Schweiz kamen und dann halt grösser wurden», sagt Zingg. Die Tiere könnten in den hiesigen Gewässern überleben und auf dem Grund auch überwintern. Nicht möglich sei wegen des Klimas jedoch die Fortpflanzung.
Ursprünglich stammt die Gelbwangen-Schmuckschildkröte, auch Eigentliche Buchstaben-Schmuckschildkröte genannt, aus ruhigen Gewässern in den US-amerikanischen Bundesstaaten Virginia, Nordund Süd-Carolina, Georgia und Florida. Sie werden als Jungtiere in Zoohandlungen angeboten und gelten als beliebte Haustiere.