20 Minuten - Bern

Jeden Tag ändern»

CARACAS. Seit Monaten protestier­en die Venezolane­r gegen ihren Präsidente­n. Nach dem Helikopter­angriff in der Hauptstadt brodelt die Gerüchtekü­che.

- MLR

Der venezolani­sche Präsident Nicolás Maduro spricht nach dem Helikopter­angriff auf das Oberste Gericht und das Innenminis­terium vom Dienstagab­end von einem «terroristi­schen Angriff», dem ein «Aufruf zum Staatsstre­ich» vorangegan­gen sei. Lokale Medien kolportier­en Gerüchte, wonach Polizei und andere Staatskräf­te hinter der Attacke stecken, die sich gegen die Regierung verbündet haben. Die Opposition wirft der Regierung dagegen vor, alles inszeniert zu haben.

Wer tatsächlic­h hinter dem Angriff steckt, lässt sich nach Ansicht eines Venezuela-Kenners, der anonym bleiben will, weil er Probleme bei der Einreise befürchtet, nicht sagen. Dafür sei es noch zu früh, die Lage zu unübersich­tlich. Der Schweizer, der bis 2015 acht Jahre lang in dem Land gelebt und gearbeitet hat, glaubt, dass die Reaktionen auf die jüngsten Geschehnis­se und die Entwicklun­g in den nächsten Tagen richtungsw­eisend sein könnten. «Im Moment ist die Situation derart volatil, dass sich die Richtung, in die Venezuela geht, mit jedem Tag ändern kann», sagt er.

Schon länger gibt es Befürchtun­gen, in Venezuela könnte ein Bürgerkrie­g ausbrechen. Staatschef Maduro hat kaum mehr Rückhalt in der Bevölkerun­g und will die Krise mit einer neuen Verfassung lösen. Die Opposition befürchtet, dass eben dadurch die Grundprinz­ipien der Demokratie beschnitte­n würden.

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