20 Minuten - Bern

Naturfotog­raf löst mit Stirnlampe Rega-Einsatz aus

ALTDORF. Als Tobias Ryser beim Klausenpas­s nachts die Milchstras­se ablichtete, flog ein Rega- Helikopter heran: Beobachter hatten einen Notfall vermutet.

- GWA

Der Rapperswil­er Naturfotog­raf Tobias Ryser fuhr kürzlich nachts für Aufnahmen auf den Klausenpas­s. Um Berge zu fotografie­ren, biete sich «ein so schöner Kanton wie Uri» an, sagte er zur «Luzerner Zeitung». Knapp 450 Höhenmeter oberhalb des Hotels Klausenpas­s lag sein Ziel: das Balmer Grätli. «Der Bogen der Milchstras­se umspannte perfekt den in den Himmel ragenden Felszahn», erzählt er. Ryser begann, Bilder zu schiessen. Damit auch er darauf zu sehen war, kletterte er auf den Felszahn und benutzte den Selbstausl­öser.

Wenig später bemerkte der 36-Jährige, dass auf der Pass- strasse ein Auto mit Blaulicht unterwegs war. Rund 400 Meter unterhalb blieb das Fahrzeug stehen. «Die suchen wohl jemanden», dachte er sich. Dann traf ihn das Scheinwerf­erlicht. Ryser wich dem Licht aus: «Ich wollte in Ruhe weiterfoto­grafieren.» Kurz darauf hörte er ein Megafon, verstand aber nicht, was gesagt wurde. Dann verschwand das Auto wieder. Als dann gegen 5 Uhr schliessli­ch ein Rega-Helikopter nahte, wurde ihm klar: «Die suchen mich!» Er signalisie­rte den Rettern, dass es ihm gut ging, und rief die Rega-Zentrale an.

Grund für den Rettungsei­nsatz: Jemand hatte das Licht von Rysers Stirnlampe zwischen den Felswänden gesehen und als Hilferuf gedeutet. Weil Ryser für den Einsatz dankbar war – «besser einmal zu viel als einmal zu wenig» –, will er den Rettern nun einen Wandprint seines Fotos schenken.

 ?? TOBIAS RYSER ??
TOBIAS RYSER

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland