Naturfotograf löst mit Stirnlampe Rega-Einsatz aus
ALTDORF. Als Tobias Ryser beim Klausenpass nachts die Milchstrasse ablichtete, flog ein Rega- Helikopter heran: Beobachter hatten einen Notfall vermutet.
Der Rapperswiler Naturfotograf Tobias Ryser fuhr kürzlich nachts für Aufnahmen auf den Klausenpass. Um Berge zu fotografieren, biete sich «ein so schöner Kanton wie Uri» an, sagte er zur «Luzerner Zeitung». Knapp 450 Höhenmeter oberhalb des Hotels Klausenpass lag sein Ziel: das Balmer Grätli. «Der Bogen der Milchstrasse umspannte perfekt den in den Himmel ragenden Felszahn», erzählt er. Ryser begann, Bilder zu schiessen. Damit auch er darauf zu sehen war, kletterte er auf den Felszahn und benutzte den Selbstauslöser.
Wenig später bemerkte der 36-Jährige, dass auf der Pass- strasse ein Auto mit Blaulicht unterwegs war. Rund 400 Meter unterhalb blieb das Fahrzeug stehen. «Die suchen wohl jemanden», dachte er sich. Dann traf ihn das Scheinwerferlicht. Ryser wich dem Licht aus: «Ich wollte in Ruhe weiterfotografieren.» Kurz darauf hörte er ein Megafon, verstand aber nicht, was gesagt wurde. Dann verschwand das Auto wieder. Als dann gegen 5 Uhr schliesslich ein Rega-Helikopter nahte, wurde ihm klar: «Die suchen mich!» Er signalisierte den Rettern, dass es ihm gut ging, und rief die Rega-Zentrale an.
Grund für den Rettungseinsatz: Jemand hatte das Licht von Rysers Stirnlampe zwischen den Felswänden gesehen und als Hilferuf gedeutet. Weil Ryser für den Einsatz dankbar war – «besser einmal zu viel als einmal zu wenig» –, will er den Rettern nun einen Wandprint seines Fotos schenken.