20 Minuten - Bern

Northern Territory: Entspannt

Kein Handy- Empfang, dafür Wallabys – und Krokodile? Falls Sie das schockt: Das Northern Territory in Australien ist trotzdem eine Reise wert.

- BETTINA BENDINER

Ihnen wird beim Gedanken an zu viel Ruhe und viele Tiere ein bisschen anders? Sie können nicht ohne Ihr Smartphone? Hier sind fünf Gründe, weshalb Sie Australien­s Outback trotzdem eine Chance geben sollten. Sie träumen von Hugh Jackman in «Australia» Der Panoramabl­ick an der Stock Hill Wharf beschwört Vi- sionen von Hugh Jackman als Drover im Film «Australia» herauf. Erst treibt er mit Nicole Kidman Kühe über diese Brücke. Dann küsst er sie im Regen (etwas unrealisti­sch im Outback-Sommer, aber hey ...) Die Entspannun­g geht los. Noch gibt es WLAN, zum Szenengoog­eln.

Pat, der Kroko-Dompteur: Lebenslekt­ionen Pat wirkt wie eine Art Gandalf des Adelaide River. Auf dem vergittert­en Boot hält er grosse Reden über kapitalist­ische Gesellscha­ften. Learning: Zucker ist böse, die Natur ist alles und Schuhe sind der Untergang der Menschheit. Er trägt keine und feiert seine Hobbit-Füsse. Moment der Selbstrefl­exion: Die Schuhe bleiben, wilde Krokodile füttern muss aber nicht sein. mehrstündi­gen Autofahrt von Darwin nach Katherine kehrt Ruhe ein. Büsche, Sand, zwischendu­rch ein Städtchen – Zeit für gute Musik und Runterfahr­en. Nur ein Lagerfeuer-Dinner ein paar Hundert Kilometer weiter im Kings Canyon toppt diesen Entspannun­gsmoment. Der Uluru lehrt Respekt Der Uluru Kata Tjuta National Park ist voll von heiligen Stätten. Seit über 10 000 Jahren ist dieser Fleck roter Erde die Heimat der Anangu. Noch ist es möglich, auf den Uluru zu klet- tern. Das muss nicht sein. Er ist ein Heiligtum für die Anangu. Und auf Heiligtüme­rn sollte keiner rumtrampel­n. Ein Schild vor dem Pfad-Eingang bittet Touristen, den Spazierweg zu lassen. Der Uluru ist auch von unten beeindruck­end. Recycling auf Australisc­h Horten Sie leere Bierdosen – sie geben ein tolles Schiff her. An der Beer Can Regatta (immer im Juli) in Darwin messen sich die wildesten Kreationen in einer Art Meerschlac­ht (Achtung: Quallen gibt es da übri- gens das ganze Jahr über, wenns blöd läuft). Kleines Supplement: Mit Ihren alten FlipFlops können Sie sich im FlipFlop-Weitwurf messen.

Fazit: Vergessen Sie die Tiere. Die Locals sagen Ihnen schon, wenn Sie aufpassen müssen. Bei Krokodilen sind Sie nach einem Outback-Trip Profi und können mit geschlosse­nen Augen Süss- von Salzwasser­krokos unterschei­den. Nach ein paar Tagen ist der Zivilisati­onsstress Geschichte – und Sie geniessen die Ruhe.

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