Durch dieses Schlössli geistert eine tote Jungfer
BERN. Auch im Kanton Bern spukt es: Mehrere Leser berichten von ihren übersinnlichen Erlebnissen.
«Kennen Sie einen Ort, an dem es spukt?» fragte 20 Minuten in einem Aufruf. Aus dem Kanton Bern meldeten sich mehrere Leser und berichteten von unheimlichen Begebenheiten.
So etwa Anina Rütsche. Nach der Matur arbeitete sie in einem Schulheim in Kehrsatz und bewohnte ein Zimmer im alten Schlössli, das zur Anlage gehört. Man habe gemunkelt, dass dort der Geist einer Frau Hackbrett umgehe, die sich vor mehreren Hundert Jahren im Turm erhängt hatte. Rütsche glaubte nicht an Spuk, doch in einer Winternacht, als sie schon im Bett gelegen sei, habe sie schleppende Schritte und Geheul vor ihrer Tür gehört. «Ich war wie gelähmt und traute mich gar nicht, nachzusehen», erinnert sie sich.
Alessandra Wenzler aus Herzogenbuchsee erzählt eine weniger gruslige Geschichte. Ihre 1996 verstorbene Grossmutter liebte Blumen über alles, speziell Mai- glöckchen. «Es kommt immer wieder vor, dass ich, egal, wo ich bin und was ich tue, plötzlich intensiven Maiglöckchenduft wahrnehme», erzählt sie – und ist überzeugt, dass ihr Grosi sie in solchen Momenten besucht. «Es zaubert mir immer ein Lächeln aufs Gesicht.»
Religions- und Sektenexperte Georg Otto Schmid erklärt, das Interesse an Geistern rühre auch daher, dass sie der Beweis für ein Leben nach dem Tod seien und der Tod die Menschen seit jeher stark beschäftige. Es sei das Gefühl von «Da könnte doch mehr sein».