Getragene Unterwäsche oder Sex für Geld: App sperrt User
ZÜRICH. Sex und Fetisch- Befriedigung: In der App Jodel florierte eine Erotik-Tauschbörse. Nun ist der Betreiber eingeschritten.g
Tausende Schweizer nutzen die Studenten-App Jodel. In ihr können anonym Mitteilungen gepostet werden. Das nutzten in den vergangenen Wochen Dutzende User aus, um sexuelle Dienstleistungen anzubieten oder nachzufragen. Dazu wurde der Channel «Sackgeld» gegründet, den zwischenzeitlich 250 Leute abonniert hatten. Ein User suchte etwa nach einer Frau, die er «für ein kleines Sackgeld oral verwöhnen darf». Ein 21-Jähriger fragte nach einer Frau, die ihn entjungfern würde. «Kann leider nicht viel zahlen, aber vielleicht hat ja trotzdem jemand Interesse», schrieb er. Eine Frau bot getragene Unterwäsche für 100 Franken an. Allein am Mittwoch wurden 50 Angebote gepostet.
Zur privaten Kommunikation werden Messenger-Apps wie Kik genutzt. Nun hat Jodel den Channel dichtgemacht, wie Sprecherin Barbora Galandakova bestätigt. Sie seien von einem Nutzer alarmiert worden und hätten den Channel danach innert 90 Minuten gesperrt. Jodel blockiere solche Posts und sperre einzelne User. Die App wolle junge Nutzer schützen und biete keine Plattform für Prostitution.
Rechtlich haben die Betreiber nichts zu befürchten. Die Benutzung der App ist gemäss AGB erst ab 18 erlaubt, und für das Anbieten von sexuellen Leistungen benötigt man keine Bewilligung, wie Anwalt Martin Steiger sagt. Aktiv kontrollieren müsse Jodel Inhalte erst, wenn es Anhaltspunkte für Verstösse gegen das Recht gebe.