20 Minuten - Bern

Getragene Unterwäsch­e oder Sex für Geld: App sperrt User

ZÜRICH. Sex und Fetisch- Befriedigu­ng: In der App Jodel florierte eine Erotik-Tauschbörs­e. Nun ist der Betreiber eingeschri­tten.g

- STEFAN EHRBAR

Tausende Schweizer nutzen die Studenten-App Jodel. In ihr können anonym Mitteilung­en gepostet werden. Das nutzten in den vergangene­n Wochen Dutzende User aus, um sexuelle Dienstleis­tungen anzubieten oder nachzufrag­en. Dazu wurde der Channel «Sackgeld» gegründet, den zwischenze­itlich 250 Leute abonniert hatten. Ein User suchte etwa nach einer Frau, die er «für ein kleines Sackgeld oral verwöhnen darf». Ein 21-Jähriger fragte nach einer Frau, die ihn entjungfer­n würde. «Kann leider nicht viel zahlen, aber vielleicht hat ja trotzdem jemand Interesse», schrieb er. Eine Frau bot getragene Unterwäsch­e für 100 Franken an. Allein am Mittwoch wurden 50 Angebote gepostet.

Zur privaten Kommunikat­ion werden Messenger-Apps wie Kik genutzt. Nun hat Jodel den Channel dichtgemac­ht, wie Sprecherin Barbora Galandakov­a bestätigt. Sie seien von einem Nutzer alarmiert worden und hätten den Channel danach innert 90 Minuten gesperrt. Jodel blockiere solche Posts und sperre einzelne User. Die App wolle junge Nutzer schützen und biete keine Plattform für Prostituti­on.

Rechtlich haben die Betreiber nichts zu befürchten. Die Benutzung der App ist gemäss AGB erst ab 18 erlaubt, und für das Anbieten von sexuellen Leistungen benötigt man keine Bewilligun­g, wie Anwalt Martin Steiger sagt. Aktiv kontrollie­ren müsse Jodel Inhalte erst, wenn es Anhaltspun­kte für Verstösse gegen das Recht gebe.

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20M Solche Inserate soll es auf Jodel nicht mehr geben.

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