Mit dem Bahnausbau kommen die Platzprobleme
BERN. Über 6 Milliarden Franken werden bis 2025 in die Bahninfrastruktur investiert. Nicht alle Verbindungen profitieren.
In den nächsten Jahren gibt der Bund 6,4 Milliarden Franken für ein besseres Bahnangebot aus. Neben Gewinnern gibt es auch Verlierer. Auf gewissen Verbindungen dürfte es weniger Platz und weniger Komfort geben. Das zeigt ein neues Dokument des Bundesamts für Verkehr (BAV), in dem der aktuelle Stand der Planung diskutiert wird. Ein Beispiel ist die Linie Luzern–Zürich. Die Züge auf dieser Strecke sollen neu von Bern her kommend durchfahren. Damit können aber nur 300 Meter lange Züge eingesetzt werden. Die BAV-Experten schreiben, die Nachfrage könne so «nicht vollständig abgedeckt werden». Die kurze Wendezeit sei zudem «stabili- tätskritisch». Verspätungen könnten damit grosse negative Folgen haben. Bei der SBB heisst es, diesbezüglich seien noch Abklärungen am Laufen.
Ein Fragezeichen setzt das BAV auch hinter die geplante Fahrzeitverkürzung zwischen Bern und Lausanne. Es bestehe das «Risiko», dass diese nicht erreicht werden könne. Pendler von Biel nach Zürich müssen sich zudem auf unbequemere Züge einstellen. Um den Fahrplan einhalten zu können, sollen dort in Zukunft Doppelstockzüge aus dem Regionalverkehr fahren. Die seien durchaus auch für den Fernverkehr geeignet, sagt SBBSprecherin Franziska Frey. Zudem prüfe die SBB, ob sie in der ersten Klasse aufgewertet werden sollen. Mit dem Ausbau bis 2025 werden etwa der Halbstundentakt zwischen Zürich und Lugano sowie Bern und Luzern eingeführt und S-BahnLinien ausgebaut.