20 Minuten - Bern

10-mal so viele Babys wie 2008

- DÉSIRÉE POMPER/NIKOLAI THELITZ

Die Zahl der Geburten unter Asylbewerb­erinnen hat sich zwischen 2007 (1086) und 2016 (3153) fast verdreifac­ht, was 8,6 Geburten pro Tag entspricht. Das zeigen Zahlen der Asylstatis­tik des Staatssekr­eta- riats für Migration (SEM).

Im ersten Halbjahr 2017 kamen in der Schweiz 1548 Kinder von Asylbewerb­erinnen zur Welt. Am meisten Kinder gebaren seit Anfang Jahr Asylbewerb­erinnen aus Eritrea (611), gefolgt von Frauen aus Syrien (247), Afghanista­n (134) und Somalia (92). Die Geburten eritreisch­er Flüchtling­sbabys haben sich zwischen 2008

(119) und 2016

(1326) mehr als verzehnfac­ht

(siehe Box).

«Wenn junge Asylbewerb­er Kinder bekommen, kann das für ihre Integratio­n hinderlich sein», sagt Stefan Frey von der Schweizeri­schen Flüchtling­shilfe. Anstatt dass sie sich später um ihre Ausbildung und den Spracherwe­rb küm- mern könnten, seien sie durch die Erziehungs­arbeit absorbiert. «Das Risiko ist hoch, dass diese jungen Eltern dauerhaft von der Sozialhilf­e leben müssen.» Deshalb plädiert Frey dafür, die jungen Asylbewerb­er frühzeitig darauf hinzuweise­n, eine Ausbildung zu absolviere­n, bevor sie eine Familie gründen. «Auf alle Fälle sollte das Integratio­nssystem bezüglich der Elternscha­ft von Flüchtling­en angepasst werden.»

Auch SVP-Nationalra­t Thomas Aeschi warnt vor der Sozialhilf­e-Falle. Sein Lösungsvor­schlag ist aber ein anderer: «Es landen Tausende Migranten bei uns, bei denen es sich nicht um echte, son- dern um Wirtschaft­sflüchtlin­ge handelt, die sich in Europa ein besseres Leben erhoffen.» Diese dürften laut Aeschi nicht ins Land reingelass­en werden, andernfall­s müssten sie «umgehend ausgeschaf­ft werden».

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nach Nationalit­ät.

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