«Ich warte noch immer auf das Fondue-Emoji»
Aubergine, Facepalm, Caquelon? Mark Davis entscheidet mit seinem Team, welche Emojis auf Millionen Handys landen.
Herr Davis, wann haben Sie das erste Mal von Emojis gehört?
Anfang der 2000er-Jahre wurde dem Unicode-Konsortium erstmals ein Antrag für Emojis für das Betriebssystem Symbian OS gestellt. Er wurde allerdings abgelehnt. Damals war nicht klar, ob die Bildchen mehr sind als nur ein Trend.
Heute gehören Emojis zum Alltag: Wie nutzen Sie sie?
Gesten, Umgangston, Laune – also alles Eigenschaften, die einen lebendigen Dialog ausmachen, fehlen bei Textnachrichten komplett. Emojis helfen, das wettzumachen.
Welches ist Ihr liebstes Emoji?
Das hängt davon ab, mit wem ich schreibe. Meine Top drei: das Gesicht, das die Augen rollt, das Emoji, das die Zunge raushängen lässt und so zeigt, dass es Essen geniesst, und das Gesicht mit der erhobenen Braue.
Was wäre Ihr Wunsch-Emoji?
Ich warte noch auf das Fondue- Emoji! Bisher hat allerdings noch niemand einen solchen Antrag bei uns eingereicht.
Ihre Mission umfasst mehr als Emojis. Wie beeinflusst es Ihre Arbeit, jetzt, wo Emojis so gross geworden sind?
Mitglieder, die sich mit Emojis beschäftigen, haben wenig mit der anderen Arbeit zu tun. Emojis haben uns aber geholfen, mehr Aufmerksamkeit für unsere Arbeit und auch Geld zu generieren, um Sprachen, die digital untervertreten sind, besser zu repräsentieren.
Der 64-jährige Mark Davis ist Präsident des Unicode-Konsortiums. Er arbeitet zudem für Google und lebt in Zürich.