20 Minuten - Bern

Kostet eine Brezel abends im Bahnhof schon bald mehr?

ZÜRICH. Die SBB liebäugelt mit flexiblen Preisen in den Bahnhofslä­den. Muss man für einen Snack abends am Bahnhofski­osk bald tiefer in die Tasche greifen?

- STEFAN EHRBAR

Was Pendler am Bahnhof kaufen, hängt von der Tageszeit ab, wie eine Studie des Büros Fuhrer & Hotz zeigt. Während morgens und mittags vor allem Getränke und Essen zum Mitnehmen über die Theke gehen, decken sich Pendler am Abend mit Frischprod­ukten für zu Hause ein. Bald könnte jedoch die Brezel zum Mitnehmen etwa je nach Tageszeit, Wetter oder Konkurrenz­situation ein unterschie­dliches Preisschil­d tragen. Die sogenannte­n dynamische­n Preise seien für die Ladenmiete­r ein «möglicher Hebel», den die SBB beobachte und eruiere, schreibt Bewirt- schaftungs-Chef Markus Streckeise­n in einem Blog. Die SBB könnte von der Methode profitiere­n, weil die Ladenmiete in vielen Bahnhöfen aus einem Fixbetrag und einer Umsatzbete­iligung besteht.

Laut der Studie erachtet ein Viertel der befragten Detailhand­els-Experten ein solches Kon- zept als sinnvoll. Als Option nannten sie häufig die Möglichkei­t, die Preise – etwa nach 22 Uhr – zu erhöhen. SBB-Sprecherin Franziska Frey sagt, die Studie zeige «interessan­te Ansätze», die von der SBB genauer geprüft würden. Unabhängig von der Preisgesta­ltung will die SBB das Gastronomi­e-Angebot in den Bahnhöfen bis 2030 um 45 Prozent ausbauen. Dazu soll bei auslaufend­en Mietverträ­gen die Nutzung überprüft werden. Zudem wolle die SBB an geeigneten Standorten auf den Perrons weitere Verkaufsst­ände installier­en. Momentan seien dazu Abklärunge­n am Laufen, sagt Frey.

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