20 Minuten - Bern

Dominik Locher kämpft in Locarno um den grossen Preis

LOCARNO. Er ist der einzige Schweizer, der 2017 auf einen Goldenen Leoparden hoffen kann. Nervös ist er aber nicht.

- SCHIMUN KRAUSZ

«Meiner Frau gefällt der Film», sagt Dominik Locher, darum habe er keine Bedenken, dass er schlechte Arbeit abgeliefer­t haben könnte. Der 35-jährige Regisseur gibt zu, dass er sowieso zu wenig Festival-Erfahrung habe, um seine Chancen am Locarno Festival wirklich einschätze­n zu können. «Es sind 18 Filme im internatio­nalen Wettbewerb – die Chancen stehen also 1:18», meint er pragmatisc­h. Nur schon in Locarno dabei zu sein, sei eine grosse Ehre. «Es sind tolle Filme- macher und Schauspiel­er hier. Und irgendwo dazwischen wuseln Sven, Jasna und ich herum. Das ist der Wahnsinn!»

Sven Schelker und Jasna Fritzi Bauer sind die Haupt- darsteller seines zweiten Spielfilms «Goliath», der heute Montag in Locarno Weltpremie­re feiert. Schelker spielt David, der seine schwangere Freundin Jessy (Bauer) beschützen will und darum ins Fitnessstu­dio geht, wo er sich schliessli­ch im Training und im Steroidens­trudel verliert. «Mein Grossvater hat einmal gesagt: ‹Alles ist giftig, es kommt nur auf die Dosierung an›», erklärt Locher die Idee hinter der Geschichte, deren Inspiratio­n aus seinem eigenen Leben stammt. Er habe sein Selbstbewu­sstsein durch regelmässi­ge Gym-Besuche gesteigert, sagt er. «Es tut einem gut, aber es ist nicht das, was im Leben wichtig ist. Wirklich wichtig ist, wie man miteinande­r umgeht, mit seinen Liebsten.»

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MAURICE HAAS Dominik Locher.

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