Das Leiden von 250 Tieren ist zu Ende
HEFENHOFEN. Die Lage auf dem Hof von Ulrich K. ist gestern eskaliert: Der Pferdehändler wurde in Gewahrsam genommen.
Die Tierhaltung auf dem Hof von Pferdehändler Ulrich K.* in Hefenhofen wird unverzüglich aufgelöst. Dies teilt das Thurgauer Departement des Inneren mit. Laut Regierungsrat Walter Schönholzer wurden 90 Pferde, 50 Rinder, 100 Schweine, drei Geissen, rund ein Dutzend Schafe, vier Lamas sowie zwei Hühner auf dem Hof beschlagnahmt. Die Pferde werden ins Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere nach Schönbühl BE gebracht. Alle anderen Tiere werden vom Hof evakuiert.
Zum Schutz der damit betrauten Personen sei Pferdehändler K. auf Ersuchen des Veterinäramts in Gewahrsam genommen worden. Laut Kantonstierarzt Paul Witzig gingen unzählige Angebote von Tierhaltern ein, die evakuierten Tiere aufzunehmen.
Letzte Woche war publik geworden, dass auf dem Hof des Pferdezüchters in den letzten Monaten rund ein Dutzend Pferde verendet waren. Weitere Tiere waren abgemagert. Der Fall beschäftigt den Regierungsrat seit vielen Jahren. Witzig habe sich intensiv um eine Verbesserung der Tierhaltung bemüht, er sei aber von K. massiv bedroht und beschimpft worden. K. habe sich gegen sämtliche Verfügungen auch juristisch gewehrt. Von den entsetzlichen Zuständen habe man bei den Kontrollen aber nichts feststellen können.
Gestern spitzte sich die Situation zu. Eine Taskforce befasste sich am Morgen mit dem vorbestraften Tierhalter. Beim Pferdehof und vor dem Regierungsgebäude protestierten aufgebrachte Tierschützer. Auf dem Hof von K. hatte sich dessen Entourage derweil verbarrikadiert. Angeblich lief die Freundin von K. mit einem Gewehr bewaffnet auf dem Hof herum und drohte, die Pferde zu erschiessen.
*Name der Redaktion bekannt