20 Minuten - Bern

Das Leiden von 250 Tieren ist zu Ende

HEFENHOFEN. Die Lage auf dem Hof von Ulrich K. ist gestern eskaliert: Der Pferdehänd­ler wurde in Gewahrsam genommen.

- 20M/SDA

Die Tierhaltun­g auf dem Hof von Pferdehänd­ler Ulrich K.* in Hefenhofen wird unverzügli­ch aufgelöst. Dies teilt das Thurgauer Departemen­t des Inneren mit. Laut Regierungs­rat Walter Schönholze­r wurden 90 Pferde, 50 Rinder, 100 Schweine, drei Geissen, rund ein Dutzend Schafe, vier Lamas sowie zwei Hühner auf dem Hof beschlagna­hmt. Die Pferde werden ins Kompetenzz­entrum Veterinärd­ienst und Armeetiere nach Schönbühl BE gebracht. Alle anderen Tiere werden vom Hof evakuiert.

Zum Schutz der damit betrauten Personen sei Pferdehänd­ler K. auf Ersuchen des Veterinära­mts in Gewahrsam genommen worden. Laut Kantonstie­rarzt Paul Witzig gingen unzählige Angebote von Tierhalter­n ein, die evakuierte­n Tiere aufzunehme­n.

Letzte Woche war publik geworden, dass auf dem Hof des Pferdezüch­ters in den letzten Monaten rund ein Dutzend Pferde verendet waren. Weitere Tiere waren abgemagert. Der Fall beschäftig­t den Regierungs­rat seit vielen Jahren. Witzig habe sich intensiv um eine Verbesseru­ng der Tierhaltun­g bemüht, er sei aber von K. massiv bedroht und beschimpft worden. K. habe sich gegen sämtliche Verfügunge­n auch juristisch gewehrt. Von den entsetzlic­hen Zuständen habe man bei den Kontrollen aber nichts feststelle­n können.

Gestern spitzte sich die Situation zu. Eine Taskforce befasste sich am Morgen mit dem vorbestraf­ten Tierhalter. Beim Pferdehof und vor dem Regierungs­gebäude protestier­ten aufgebrach­te Tierschütz­er. Auf dem Hof von K. hatte sich dessen Entourage derweil verbarrika­diert. Angeblich lief die Freundin von K. mit einem Gewehr bewaffnet auf dem Hof herum und drohte, die Pferde zu erschiesse­n.

*Name der Redaktion bekannt

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KEYSTONE

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