Unbekannte Kreaturen richten 16-Jährigen übel zu
MELBOURNE. Auf der Suche nach Abkühlung hat Sam Kanizay seine Füsse ins Meer gehalten. Danach waren sie blutüberströmt.
Diesen Strandbesuch wird Sam Kanizay aus Australien so schnell nicht vergessen: Statt wie geplant nach einem anstrengenden Fussballmatch Entspannung im Wasser zu finden, fing sich der 16-Jährige winzige Lebewesen ein, die seine Füsse zerfleischten. Nachdem er seine Füsse ins Meer am Brighton Beach in Melbourne gehalten hatte, «lief er zurück zu seinen Schuhen und entdeckte reichlich Blut an seinen Beinen», sagte sein Vater dem «Guardian». «Sie assen sich durch Sams Haut, liessen es richtig bluten.» Der Verletzte wurde im Spital versorgt.
Worum es sich bei den fleischfressenden Wesen genau handelt, ist unklar. Wirbellosen-Experte Alistair Poore von der University of New South Wales schliesst eine Berührung von Quallen-Tentakeln aus: «Die Blutungen sind zu heftig», zitiert ihn der «Guardian». Seine Vermutung: Seeläuse (Caligidae). «Das wäre aber ein sehr drastisches Beispiel.» Trotzdem hat auch Richard Reina von der Monash University Seeläuse in Verdacht. «Normalerweise schüttelt man die Wirbellosen einfach ab und verlässt schnellstmöglich das Wasser. Dann hat man keine Konsequenzen zu befürchten.» Doch Kanizay stand rund eine halbe Stunde im Wasser. «Er ist womöglich davon ausgegangen, dass das merkwürdige Gefühl an seinen Füssen von der Kälte herrührte», so Reina zu News.com.au.
Der 16-Jährige hatte offenbar noch Glück: Obwohl seine Füsse aussahen «wie durch den Fleischwolf gedreht», muss er laut Reina keine Folgeschäden befürchten. Es handelt sich bloss um eine oberflächliche Hautverletzung.