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Girl Ray, «Earl Grey», Moshi Moshi Records. Randy Newman, «Dark Matter», Warner Music.
Gerade einmal 16 waren die drei Mädels von Girl Ray, als sie ihre erste Single veröffentlichten. Mittlerweile steuern sie auf die 20 zu und erleben mit ihrem Debütalbum «Earl Grey» in Grossbritannien einen kleinen Hype. Ihren Sound könnte man als Lo-Fi-Pop beschreiben: als hätten The Strokes ein Album für Lorde produziert. In Songs wie «Monday Tuesday» oder «Where Am I Now» schleppen sich Girl Ray vor sich hin wie erschöpfte Teenager am verkaterten Sonntagmorgen. Klingt langweilig, der verschlafene Gitarrensound hat aber einen gewissen Reiz. Das Londoner Trio wandelt in den Fussstapfen von Haim, klingt aber spontaner und mehr nach verrauchtem Proberaum. Einzig der gehauchte Gesang könnte auf Dauer anstrengend werden. Ansonsten ist «Earl Grey» eines der coolsten britischen Debütalben des Jahres.
Seit neun Jahren hat Randy Newman kein Album mehr veröffentlicht, deshalb an dieser Stelle ein kurzer Crashkurs: Der mittlerweile 73-jährige US-Komponist hat in seiner Karriere bereits sechs Grammys gewonnen und war insgesamt schon 20-mal für den Oscar in den Soundtrack-Kategorien nominiert. Newman war unter anderem das Genie hinter der Musik in «Toy Story», «Die Monster AG» und «Cars». Seine jazzigen Songs sind auch auf dem neuen Werk «Dark Matter» immer mit einem Augenzwinkern zu verstehen. So singt er in «Putin» etwa davon, wie das russische Staatsoberhaupt Frauen zum Durchdrehen bringt, wenn er sein Shirt auszieht. «Dark Matter» ist ein Album, bei dem man immer wieder laut herauslachen muss – etwas, das heutzutage nur noch wenigen Musikern gelingt.