«Die Marktplätze im Darknet beobachten wir sehr genau»
ZÜRICH. Die Aargauer Polizei hat drei DarknetDealer verhaftet. Wie dabei ermittelt wird, sagt der Co- Leiter Cyber crime der Kapo Zürich.
Herr Nussbaumer, konnten Sie auch schon Kriminelle im Darknet verhaften?
Ja, wir haben aktuell wieder Fälle, in denen wir Täter aus dem Darknet verhaften konnten. Die Verfahren laufen aber noch.
Wie muss man sich Ermittlungen im Darknet vorstellen?
Das Darknet ist ein Teil des Internets – ein Netzwerk, das anonym bleiben will, in dem sich Leute unerkannt bewegen wollen. Wir sind dort präsent und beobachten die Marktplätze, auf denen auch die illegalen Geschäfte angeboten werden, sehr genau. So versuchen wir, an Täter heranzukommen.
Ist das Darknet ein Hort der Kriminalität?
Es gibt sehr viele illegale Aktivitäten im Darknet. Es ist für Kriminelle attraktiv, weil sie glauben, dort nicht erwischt zu werden. So lässt sich eine deutliche Verlagerung des Drogenhandels ins Internet feststellen. Es gibt dort florierende Märkte – das ist der eine Teil.
Was ist der andere?
Es gibt ganz abartige Formen von sexuellem Missbrauch und brutale Formen von Gewalt – beides an Kindern. Das kann belastend sein, auch für erfahrene Ermittler.
Wie gelingt es, im Darknet Spuren dieser Täter zu finden?
Auch dort hinterlässt man hin und wieder Spuren – oft unabsichtlich oder weil jemand einen Fehler macht. Durch das Zusammensetzen der einzelnen Teile erzielen unsere Ermittler immer wieder Erfolge.
Im Internet gibt es keine Landesgrenzen. Wie arbeitet die Polizei da?
Wir stehen in sehr engem Austausch mit dem Bund und den anderen Kantonen und koordinieren die Ermittlungen, auch international. Dank diesem Netzwerk gelingt es, immer mehr Täter zu überführen. Daniel Nussbaumer ist Co-Leiter Abteilung Cybercrime der Kapo Zürich.