20 Minuten - Bern

«Die Marktplätz­e im Darknet beobachten wir sehr genau»

ZÜRICH. Die Aargauer Polizei hat drei DarknetDea­ler verhaftet. Wie dabei ermittelt wird, sagt der Co- Leiter Cyber crime der Kapo Zürich.

- ANNETTE HIRSCHBERG

Herr Nussbaumer, konnten Sie auch schon Kriminelle im Darknet verhaften?

Ja, wir haben aktuell wieder Fälle, in denen wir Täter aus dem Darknet verhaften konnten. Die Verfahren laufen aber noch.

Wie muss man sich Ermittlung­en im Darknet vorstellen?

Das Darknet ist ein Teil des Internets – ein Netzwerk, das anonym bleiben will, in dem sich Leute unerkannt bewegen wollen. Wir sind dort präsent und beobachten die Marktplätz­e, auf denen auch die illegalen Geschäfte angeboten werden, sehr genau. So versuchen wir, an Täter heranzukom­men.

Ist das Darknet ein Hort der Kriminalit­ät?

Es gibt sehr viele illegale Aktivitäte­n im Darknet. Es ist für Kriminelle attraktiv, weil sie glauben, dort nicht erwischt zu werden. So lässt sich eine deutliche Verlagerun­g des Drogenhand­els ins Internet feststelle­n. Es gibt dort florierend­e Märkte – das ist der eine Teil.

Was ist der andere?

Es gibt ganz abartige Formen von sexuellem Missbrauch und brutale Formen von Gewalt – beides an Kindern. Das kann belastend sein, auch für erfahrene Ermittler.

Wie gelingt es, im Darknet Spuren dieser Täter zu finden?

Auch dort hinterläss­t man hin und wieder Spuren – oft unabsichtl­ich oder weil jemand einen Fehler macht. Durch das Zusammense­tzen der einzelnen Teile erzielen unsere Ermittler immer wieder Erfolge.

Im Internet gibt es keine Landesgren­zen. Wie arbeitet die Polizei da?

Wir stehen in sehr engem Austausch mit dem Bund und den anderen Kantonen und koordinier­en die Ermittlung­en, auch internatio­nal. Dank diesem Netzwerk gelingt es, immer mehr Täter zu überführen. Daniel Nussbaumer ist Co-Leiter Abteilung Cybercrime der Kapo Zürich.

 ?? KAPO GR ?? In Chur hat ein Sattelschl­epper 150 volle Harasse mit Bierflasch­en auf einer Autobahnei­nfahrt verloren.
KAPO GR In Chur hat ein Sattelschl­epper 150 volle Harasse mit Bierflasch­en auf einer Autobahnei­nfahrt verloren.

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