Martialische Rhetorik von Trump und Kim schürt die Angst
WASHINGTON. Trump droht Pyongyang mit « Feuer und Zorn» – und Nordkorea droht zurück.
Nach aufsehenerregenden Drohungen von Nordkorea und US-Präsident Donald Trump hat US-Aussenminister Rex Tillerson zu beruhigen versucht. Er glaube nicht, dass es «irgendeine unmittelbare Bedrohung» gebe. Tillerson übersetzte nicht zum ersten Mal die aggressive Rhetorik Trumps in eine diplomatischere Ausdrucksweise.
Trump hatte Pyongyang am Dienstag gewarnt, dass es im Falle weiterer Drohungen gegen die USA auf «Feuer und Zorn» stossen werde, «wie es die Welt noch nie gesehen hat». Trump versuche, eine starke und klare Botschaft an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un zu senden, sagte Tillerson am Folgetag. Dies mache Trump «in einer Sprache, die Kim Jong-un verstehen kann, weil Kim diplomatische Sprache nicht zu verstehen scheint».
Das nordkoreanische Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass es Pläne prüfe, das kleine USAussengebiet Guam im Westpazifik anzugreifen. Dort be- finden sich US-Militärstützpunkte, zudem ist es ein Tankstopp für US-Regierungsmaschinen auf dem Flug über den Pazifischen Ozean. Nordkorea hatte Guam bereits in der Vergangenheit bedroht.
Obwohl es als extrem un- wahrscheinlich betrachtet wird, dass Nordkorea seine Vernichtung riskieren würde, indem es US-Bürger angreift, hat die Rhetorik die Besorgnis erhöht, dass es zu einem militärischen Konflikt kommen könnte.