20 Minuten - Bern

ETH-Software revolution­iert den Dreh von Actionfilm­en

Die Erfindung eines ETHDoktora­nden könnte rasante Actionszen­en künftig deutlich günstiger machen.

- SWE

Eine Actionszen­e zu drehen, ist normalerwe­ise mit einem enormen Aufwand verbunden. So standen beispielsw­eise im Bond-Film «Skyfall» beim Kampf auf einem fahrenden Zug nicht nur mehrere Kameraleut­e stundenlan­g im Einsatz, auf dem Zugdach musste auch ein Kamerakran installier­t werden.

Das muss einfacher gehen, dachte sich ETH-Doktorand Tobias Nägeli und machte sich daran, eine kostenspar­ende Lösung zu entwickeln. Gemeinsam mit Forschern der Technische­n Universitä­t Delft und des ETH-Spin-offs Embotech entwickelt­e er deshalb einen Algorithmu­s, mit dem Drohnen solche Szenen eigenständ­ig einfangen können.

Zwar werden schon länger Drohnen zum Filmen eingesetzt. Für gute Aufnahmen sind jedoch meist erfahrene und technisch versierte Experten notwendig. Nägeli: «So entstand die Idee, nicht dem Roboter zu sagen, wo und wie er fliegen soll, sondern zu definieren, wie das eigentlich­e Ergebnis im Film aussehen soll.»

Der Algorithmu­s übersetzt also die Vision des Regisseurs in die technisch korrekte Steuerung der Drohne. So kön- nen auch neuartige Filmsequen­zen entstehen, die bislang nicht möglich waren. Die Software verhindert zudem, dass sich Drohnen gegenseiti­g ins Bild fliegen.

Zwar werde seine Erfindung Kameraleut­e nicht überflüssi­g machen, denn bei klassische­n Filmsequen­zen biete die Drohne keine Vorteile. Hingegen könnten Actionszen­en künftig auch von Studios mit weniger grossem Budget realisiert werden.

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SONY PICTURES Statt mit Kran und mehreren Kameraleut­en könnte diese Szene aus dem Film «Skyfall» künftig mit Drohnen eingefange­n werden.

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