Aussetzer zur Unzeit führt YB ins Verderben
BERN. Zum Davonlaufen! YB setzt den ZSKA Moskau unter Dauerdruck und verliert nach einem Eigentor von Kasim Nuhu (91.) am Ende 0:1.
Routine gegen Leidenschaft – man spürte im Stade de Suisse, dass YB die letzte Hürde in die Champions League unbedingt überspringen wollte. Die Berner waren die bessere Mannschaft, liessen dem Gast nicht den Hauch einer Chance. Und dann versetzte ausgerechnet Kasim Nuhu – der zuvor eine grandiose Partie geliefert hatte – der Stimmung den Todesstoss. Die Rückgabe per Kopf, unbedrängt und ohne Überblick, kullert in der 91. Minute über die Torlinie zum 0:1. Goalie David von Ballmoos hat nicht den Hauch einer Abwehrchance. Alles umsonst, die gute Ausgangslage aus dem Nichts vergeigt.
Es ist zum Verrücktwerden, denn YB startete druckvoll in die Partie. Die ersten Szenen gehörten Yoric Ravet – ausgerechnet ihm, der vor dem wichtigsten Spiel der Saison mit Wechselgedanken zum SC Freiburg für Unruhe gesorgt hatte. Aber der Franzose zeigte, dass er sich seiner Verantwortung bewusst war. Sulejmani, Assalé, Bertone, Hoarau und Nuhu erspielten sich Chance um Chance, setzten die Russen, die noch nie in den Playoffs gescheitert sind, unter Beschuss. Der Sieg war greifbar nah, ein Remis das absolute Minimum. Und dann dieser Aussetzer, der alles zunichte macht. Oder fast.
Denn ein Auswärtstor hätte YB sowieso gebraucht, um an den 20-Millionen-Tresor zu kommen. Die Berner haben schon gegen Kiew gezeigt, dass sie auch in der Fremde treffen können. Vor allem wenn sie mit der gleichen Leidenschaft gegen die Routine antreten wie gestern. Und solche Aussetzer wie gestern vermeiden.