20 Minuten - Bern

Aussetzer zur Unzeit führt YB ins Verderben

BERN. Zum Davonlaufe­n! YB setzt den ZSKA Moskau unter Dauerdruck und verliert nach einem Eigentor von Kasim Nuhu (91.) am Ende 0:1.

- EVA TEDESCO

Routine gegen Leidenscha­ft – man spürte im Stade de Suisse, dass YB die letzte Hürde in die Champions League unbedingt überspring­en wollte. Die Berner waren die bessere Mannschaft, liessen dem Gast nicht den Hauch einer Chance. Und dann versetzte ausgerechn­et Kasim Nuhu – der zuvor eine grandiose Partie geliefert hatte – der Stimmung den Todesstoss. Die Rückgabe per Kopf, unbedrängt und ohne Überblick, kullert in der 91. Minute über die Torlinie zum 0:1. Goalie David von Ballmoos hat nicht den Hauch einer Abwehrchan­ce. Alles umsonst, die gute Ausgangsla­ge aus dem Nichts vergeigt.

Es ist zum Verrücktwe­rden, denn YB startete druckvoll in die Partie. Die ersten Szenen gehörten Yoric Ravet – ausgerechn­et ihm, der vor dem wichtigste­n Spiel der Saison mit Wechselged­anken zum SC Freiburg für Unruhe gesorgt hatte. Aber der Franzose zeigte, dass er sich seiner Verantwort­ung bewusst war. Sulejmani, Assalé, Bertone, Hoarau und Nuhu erspielten sich Chance um Chance, setzten die Russen, die noch nie in den Playoffs gescheiter­t sind, unter Beschuss. Der Sieg war greifbar nah, ein Remis das absolute Minimum. Und dann dieser Aussetzer, der alles zunichte macht. Oder fast.

Denn ein Auswärtsto­r hätte YB sowieso gebraucht, um an den 20-Millionen-Tresor zu kommen. Die Berner haben schon gegen Kiew gezeigt, dass sie auch in der Fremde treffen können. Vor allem wenn sie mit der gleichen Leidenscha­ft gegen die Routine antreten wie gestern. Und solche Aussetzer wie gestern vermeiden.

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KEYSTONE YB-Goalie David von Ballmoos wird von Kasim Nuhus Kopfball überlobbt, beim Zurückeile­n kommt er zu spät.

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