Levrat: «FDP und SVP wollen, dass wir alle bis 67 arbeiten»
BERN. Die SP warnt: Werde die AHV- Reform abgelehnt, planten die Gegner das Rentenalter 67. Das sei Unsinn, kontern diese.
Was passiert, wenn die Ren- tenreform abgelehnt wird? Für SP-Präsident Christian Levrat ist klar: «FDP und SVP haben seit 20 Jahren den versteckten Plan, dass wir alle bis 67 arbeiten sollen.» FDP-Bundesrat Pascal Couchepin sei noch offen dazu gestanden, heute versuchten FDP und SVP ihre Abbaupläne mit Floskeln wie «Interventionsmechanismen» am Volk vorbeizuschmuggeln. Als Beispiel nennt er die Pläne einer automatischen Anhebung des Rentenalters, wenn die AHV in Schieflage gerät. Umfrage: Würden Sie bis 67 arbeiten? Stimmen Sie ab auf 20minuten.ch Auch eine Auswertung der Smartvote-Umfrage von 2015 zeigt laut Levrat die wahren Absichten der Bürgerlichen: 81 Prozent der teilnehmenden FDP- und SVP-Nationalräte hatten sich für das Rentenalter 67 ausgesprochen, 91 Prozent für eine Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent. Darunter auch FDPPräsidentin Petra Gössi, FDPBundesratskandidat Ignazio Cassis und SVP-Chef Albert Rösti. Bei der CVP waren es über ein Viertel.
Gössi kontert: «Es ist nicht unser versteckter Plan, das Rentenalter auf 67 anzuheben. Das ist eine Unterstellung.» So ist denn auch im offiziellen «Plan B nach der Ablehnung der Rentenreform» der FDP nicht die Rede von «Interventionsmechanismen» (siehe Box). Das Rentenalter 67 sei nicht mehrheitsfähig und deshalb kein Thema. Mittelfristig
aber müsse man der Realität ins Auge schauen: «Seit die AHV eingeführt wurde, hat die Lebenserwartung um 12 Jahre zugenommen. Das Rentenalter aber wurde noch nie erhöht.» Laut SVP-Chef Rösti hat die Smartvote-Umfrage nichts mit der Abstimmung zu tun. Das Ziel Levrats sei einzig, davon abzulenken, dass die heutigen Rentner nicht 70 AHV-Franken zusätzlich bekämen.