20 Minuten - Bern

Boeing bläst im Anflug auf Genf Ziegel von Hausdach

GENF. Schock für die Bewohner eines Hauses nahe dem Flughafen Genf: Beim Anflug einer Boeing 777 wurde das Dach beschädigt.

- DRA/CHI/LÜS

200 Meter über den Köpfen der Anwohner fliegen in Genthod die Flugzeuge, die zum Flughafen Genf unterwegs sind. Am Freitag löste eine Boeing 777 über einem Haus eine Druckwelle aus, sodass rund 20 Ziegel aus dem Dach flogen. Sie habe gerade ferngesehe­n, als plötzlich ein heftiger Wind aufgekomme­n sei, sagt die Bewohnerin. «Im Garten rauschten die Bäume.» Ein Teil der Ziegel fiel vor dem Hauseingan­g zu Boden. «Sie hätten meinen drei Monate alten Sohn treffen können», sagt die Frau.

Beim Flughafen Genf heisst es auf Anfrage, solche Vorfälle seien sehr selten und hätten noch nie Verletzte gefordert.

Ähnliche Vorfälle gab es auch schon in der Umgebung des Flughafens Zürich. Sprecherin Sonja Zöchling: «Solche Ereignisse kommen höchstens einmal im Jahr vor.» Um sie zu verhindern, wurden Massnahmen ergriffen. Zöchling: «Bei den Häusern in allen Anflugschn­eisen auf den Flughafen Zürich wurden die Dachziegel schon vor Jahren geklammert.» Trotz der Klammerung könne es vorkommen, dass sich Ziegel lösten. «Die Klammern verhindern jedoch, dass sie hinunterfa­llen.» Gebe es Schäden, haftet laut Zöchling jeweils die Fluggesell­schaft.

Fluglärmge­gner registrier­en den Vorfall von Genf mit Sorge. Edi Rosenstein, Geschäftsf­ührer des Vereins Flugschnei­se Süd Nein: «Solche Vorfälle wie jener in Genf machen uns Angst.» Gerade in sehr dicht besiedelte­m Gebiet bestehe die Gefahr, dass Schäden an Gebäuden auch dazu führten, dass Menschen verletzt würden.

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20 MINUTES Durch die Druckwelle der Triebwerke einer Boeing 777 lösten sich rund 20 Dachziegel.

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