«Uncharted: The Lost Legacy» bereitet viel diebische Freude
ACTION. Nathan Drake ist in Rente, die «Uncharted» - Reihe geht trotzdem weiter. Stehlen die zwei neuen Heldinnen dem alten Haudegen die Show?
Dass eine lukrative Serie wie «Uncharted» nach dem letzten Teil «A Thief’s End» nicht einfach eingestellt wird, versteht sich von selbst, wurden doch weltweit über 27 Millionen Stück der «Uncharted»Hauptspiele verkauft. Mit «Uncharted: The Lost Legacy» geht die Reihe nun weiter. Das Entwicklerstudio ist sich insofern treu geblieben, als der ehemalige Held Nathan Drake aussen vor bleibt und nur noch in Konversationen der beiden neuen Heldinnen auftaucht.
Diese heissen Chloe Frazer und Nadine Ross und waren Nebenfiguren früherer «Uncharted»-Storys. Spieler steuern die Diebin Chloe, während ihr die Kämpferin Nadine immer zur Seite steht, wenns brenzlig wird. Dass der Vater von Chloe Archäologe war, rückt die Spielreihe freilich näher ans Konkurrenzprodukt «Tomb Raider» heran. Verstärkt wird dieser Ein- druck auch durch die optisch gewaltigen Level, die artistischen Hangeleien entlang von Abgründen, die zu lösenden Rätsel (die etwas zu leicht zu lösen sind) und die Schussgefechte mit den zuverlässig auftauchenden Rebellen unter der Führung des Bösewichts Asav.
Wie früher steckt auch «Uncharted: The Lost Legacy» voller Wortwitz, wobei den Heldinnen der bübische Schalk Nathan Drakes aber fehlt; das Game ist eine Spur ernster und sarkastischer. Die Show steh- len Chloe und Nadine dem ehemaligen Helden deshalb nicht, vermögen aber durchaus ihren eigenen Mann, Verzeihung, ihre eigene Frau zu stehen. «Uncharted: The Lost Legacy» für PS4; Naughty Dog, Sony.