Unwetter sucht die Ostschweiz heim: «Ihre Existenz wird weggeschwemmt»
ST. GALLEN. Nach den heftigen Unwettern in der Ostschweiz geht es nun an die Schadensaufnahme. Eines ist klar: Es wird teuer.
Über 72 Stunden hielt der Regen in der Ostschweiz an. An mehreren Stellen traten der Rhein und kleinere Flüsse über die Ufer. Zahlreiche Keller wurden überflutet. Allein im Kanton St. Gallen rückte die Feuerwehr am Samstag über 620-mal aus. Auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden waren die Feuerwehren beschäftigt. Die Niederschläge führten zu Erdrutschen und überfluteten Kellern. Verschiedene Hauptstrassen mussten gesperrt werden.
Besonders betroffen ist die Gemeinde Altstätten. So hat das Unwetter auch Landwirt Fridolin Sonderegger schwer getroffen. Sein Hof liegt im Gebiet Ruppen. «Es ist wie schon im Jahr 2014, als ganz Altstätten überschwemmt wurde», sagt er. Die Wiesen auf seinem Land sind wieder fast neun Meter abgerutscht. «Einfach Erde draufschütten bringt aber nichts», sagt Sonderegger. Viel wichtiger wäre seiner Ansicht nach eine Sa- nierung der Bäche.
Auch Hans Sonderegger, Präsident der Rhode Kornberg in Altstätten, ist schockiert. Spieler des FC Rebstein warten auf besseres Wetter. «Es tut mir vor allem für die Bauern leid. Das ist deren Existenz, die hier weggeschwemmt wurde», sagt er. Heute sollen die ersten verschütteten Wege wieder freigelegt werden. Die Höhe der Schäden liege allein in seinem rund 300 Hektaren grossen Gebiet bei über 100 000 Franken. Sonderegger: «Und ich habe noch nicht einmal alles gesehen.»