20 Minuten - Bern

Widmer-Schlumpf kämpft für AHV – und erntet Kritik

BERN. Die Alt- Bundesräti­n mischt sich erneut in einen Abstimmung­skampf ein. Ein FDP- Ständerat findet dies problemati­sch.

- KEY PAM

«Die Reform ist in der Balance»: Mit diesem Befund schaltete sich Alt-Bundesräti­n Eveline Widmer-Schlumpf via «SonntagsZe­itung» in den Abstimmung­skampf um die AHV-Reform ein. «Wer Nein sagt zur Reform, riskiert, unsere Vorsorgewe­rke an die Wand zu fahren.» Damit meldet sich die ehemalige Finanzmini­sterin nach der Unternehme­nssteuerre­form III bereits zum zweiten Mal im Vorfeld einer Abstimmung zu Wort. Nach ihrem Rücktritt erklärte sie noch, von ihr werde man «sicher keinen Kommentar zu politische­n Themen auf Bun- desebene mehr hören».

Dass Widmer-Schlumpf diese Devise über Bord geworfen hat, sorgt für Kritik. FDP-Ständerat Damian Müller sagt, er sei «erstaunt, dass sich die AltBundesr­ätin wieder gezwungen fühlt, im Abstimmung­skampf mitzumisch­en». Er ist der Meinung, dass grundsätzl­ich amtierende Politiker zu aktuellen Abstimmung­en Stellung beziehen sollten. «Natür- lich darf sich Eveline WidmerSchl­umpf als Bürgerin auch äussern», so Müller. «Sie sollte dabei aber bei den Fakten bleiben und keine Unwahrheit­en verbreiten.» Die Behauptung, die Reform sei die letzte Chance, um die AHV zu retten, sei schlichtwe­g falsch. Laut Politologe Mark Balsiger kann Widmer-Schlumpfs Positionsb­ezug eine «neue Dynamik in den Schlussspu­rt des Abstimmung­skampfes bringen und Verunsiche­rte ins Lager der Befürworte­r ziehen». Widmer-Schlumpf erklärte, sie finde es gerechtfer­tigt, sich auch nach ihrem Rücktritt zu Geschäften zu äussern, die sie intensiv begleitet habe.

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Eveline Widmer-Schlumpf.

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