«Sie sind sich so oft einig, sie sollten heiraten»
BERLIN. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) haben gestern im einzigen TV- Duell die Klingen gekreuzt.
15 Millionen Zuschauer sassen gestern Abend in Deutschland vor dem TV: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Martin Schulz trafen in einem 90-minütigen Fernsehduell aufeinander. ARD, ZDF, RTL und SAT 1 übertrugen den einzigen direkten Schlagabtausch live. Am Sonntag, 24. September 2017, findet die nächste Bundestagswahl statt. Die SPD erhofft sich vom Duell eine Trendwende in den Umfragen – seit Wochen liegt sie weit hinter der Union.
Zu Beginn lieferten sich die Kandidaten eine weitgehend sachliche Auseinandersetzung über Migrations- und Flüchtlingspolitik. Mer- kel verteidigte ihre Entscheidung von 2015, in Ungarn festsitzenden Migranten und Flüchtlingen den Weg nach Deutschland zu ebnen. Schulz hielt Merkel vor, in der entscheidenden Nacht die europäischen Partner nicht informiert zu haben, was Merkel bestritt.
Klar Position nahm Schulz zum Verhältnis zur Türkei. Er sprach sich für einen Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara aus. Zum Thema Nordkorea meinte Schulz, dass Trump nicht der richtige Mann sei, um die Krise zu lösen. Merkel entgegnete, man könne die Nordkorea-Krise nicht ohne Trump lösen. Aber die Lösung müsse friedlich sein: «Es geht um Krieg und Frieden.» Als es um Innenpolitik ging, waren Merkel und Schulz über weite Strecken einer Meinung. Das fiel auch der Twitter-Community auf. Ein User schrieb: «Sie sind sich so oft einig, sie sollten heiraten.»