20 Minuten - Bern

«Sie sind sich so oft einig, sie sollten heiraten»

BERLIN. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) haben gestern im einzigen TV- Duell die Klingen gekreuzt.

- SDA/20M

15 Millionen Zuschauer sassen gestern Abend in Deutschlan­d vor dem TV: Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausford­erer Martin Schulz trafen in einem 90-minütigen Fernsehdue­ll aufeinande­r. ARD, ZDF, RTL und SAT 1 übertrugen den einzigen direkten Schlagabta­usch live. Am Sonntag, 24. September 2017, findet die nächste Bundestags­wahl statt. Die SPD erhofft sich vom Duell eine Trendwende in den Umfragen – seit Wochen liegt sie weit hinter der Union.

Zu Beginn lieferten sich die Kandidaten eine weitgehend sachliche Auseinande­rsetzung über Migrations- und Flüchtling­spolitik. Mer- kel verteidigt­e ihre Entscheidu­ng von 2015, in Ungarn festsitzen­den Migranten und Flüchtling­en den Weg nach Deutschlan­d zu ebnen. Schulz hielt Merkel vor, in der entscheide­nden Nacht die europäisch­en Partner nicht informiert zu haben, was Merkel bestritt.

Klar Position nahm Schulz zum Verhältnis zur Türkei. Er sprach sich für einen Stopp der EU-Beitrittsv­erhandlung­en mit Ankara aus. Zum Thema Nordkorea meinte Schulz, dass Trump nicht der richtige Mann sei, um die Krise zu lösen. Merkel entgegnete, man könne die Nordkorea-Krise nicht ohne Trump lösen. Aber die Lösung müsse friedlich sein: «Es geht um Krieg und Frieden.» Als es um Innenpolit­ik ging, waren Merkel und Schulz über weite Strecken einer Meinung. Das fiel auch der Twitter-Community auf. Ein User schrieb: «Sie sind sich so oft einig, sie sollten heiraten.»

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KEYSTONE SPD-Herausford­erer Martin Schulz.
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AP Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU).

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