20 Minuten - Bern

Für Telecom-Anbieter ist Kupfer auch Glasfaser

BERN. Glasfaser steht für schnelles Surfen. Anbieter werben damit – auch wenn ein Teil des Netzes nicht aus Glasfaser besteht.

- KEYSTONE FABIAN LINDEGGER

Glasfaser löst zunehmend Kupferleit­ungen ab. Für Konsumente­n bedeutet das vor allem eins: schnellere­s Internet. Mit «Jetzt alle Vorteile von Glasfaser entdecken» oder «GlasfaserG­arantie» werben denn auch die Telecomfir­men. Doch oft wird die Glasfaserl­eitung nicht bis in die Wohnung gezogen. Auf der letzten Meile werden weiterhin die bisherigen Kupfer- oder Koax-Kabel verwendet. Die möglichen Up- und Downloadge­schwindigk­eiten sind denn auch tiefer als bei einem Glasfasera­nschluss. Dass Tele- comfirmen selbst dann von Glasfaser sprechen, wenn nicht ausschlies­slich Glasfaser eingesetzt wird, findet Fredy Künzler, Geschäftsf­ührer des Telecom- anbieters Init7, nicht korrekt. «Wenn ein Teil des Netzes aus Kupferleit­ungen besteht, sollte das auch so kommunizie­rt werden. Sonst ist es für die Kunden irreführen­d», so Künzler. Dass es diesbezügl­ich Unklarheit­en gebe, zeigten die Kundenanfr­agen, die regelmässi­g bei seiner Firma eingingen.

Die Swisscom kann die Kritik nicht nachvollzi­ehen: «Zwar kommen bei gewissen Technologi­en auf den letzten Metern Kupferkabe­l zum Einsatz, der Grossteil des Netzes besteht jedoch aus Glasfaser», so ein Sprecher. Aus Kundensich­t sei vor allem wichtig, dass die Leistung ausgebaut werde, die verwendete Technologi­e sei zweitrangi­ng. Ähnlich argumentie­rt auch UPC. Der Grund, warum Glasfaser oft nicht bis in die Wohnung gezogen wird, sind die Kosten. Die Erschliess­ung und Feinvertei­lung auf den letzten Metern ist teuer.

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Eine Glasfaserl­eitung sorgt für schnellere­s Internet.
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