Hamilton holt im Ferrari-Land zum Doppelschlag aus
MONZA. Lewis Hamilton war in Monza der grosse Mann. Er gewann den GP von Italien und übernahm die WM- Führung.
Lewis Hamilton mag Italien. Er fühlt sich wohl in diesem Land – umso mehr an einem Tag wie diesem, an dem er und Teamkollege Valtteri Bottas die Konkurrenz in Grund und Boden fuhren und vor allem der Scuderia Ferrari bei deren Heimspiel einen ganz tiefen Nadelstich versetzten. Trotzdem, und das imponiert Hamilton am meisten, spürt er den Respekt, den ihm die Tifosi entgegenbringen. Die vereinzelten Pfiffe, die er bei der Siegerehrung hoch über der von der Menschenmasse überfluteten Start-/ Ziel-Geraden zu hören bekam, nahm er nicht allzu persönlich.
Ein Kampf auf Augenhöhe zwischen den Fahrern von Mercedes und Ferrari war erwartet worden. Mit den in der Woche zuvor im GP von Belgien gezeigten Fortschritten stieg im innersten Zirkel der Scuderia die Hoffnung, Mercedes auch im Ferrari-Land die Stirn bieten zu können. Aber es kam alles anders. Das Wochenende, geplant als eines der Highlights der Festivitäten zum 70. Geburtstag des Unternehmens, verlief nicht nach dem Gusto von Ferrari. Was mit dem enttäuschenden Abschneiden im Qualifying begonnen hatte, setzte sich gestern fort. Sebas- tian Vettel als Dritter und der fünftklassierte Kimi Räikkönen waren nicht in der Lage, auch nur im Ansatz mit dem Duo Hamilton/Bottas mitzuhalten.
Der Brite, der sich am Sams- tag mit der Eroberung der 69. Poleposition zum alleinigen Rekordhalter gemacht hatte, gab auch im GP nach Belieben den Ton an. Zum sechsten Mal in diesem Jahr wurde Hamilton als Gewinner abgewinkt. Nach seinem insgesamt 59. Sieg liegt er als neuer Spitzenreiter auch in der WM-Gesamtwertung nun drei Punkte vor dem bisherigen Leader Vettel.