Mutter: «Joel war 41, aber er wird immer mein Baby sein»
RENO. Joel M. rannte am Burning Man in ein Feuer und starb. In der Schweiz hatte er ein spirituelles Leben geführt.
Das Verbrennen einer Riesenfigur aus Holz ist ein Höhepunkt des Kunst- und Partyfestivals Burning Man im amerikanischen Bundesstaat Nevada. Doch das Spektakel endete dieses Jahr tragisch: Ein Mann durchbrach die Sicherheitsabschrankungen und stürmte ins Feuer. Feuerwehrleute zogen ihn aus den Flammen. Er wurde in eine Spezialklinik eingeliefert – dort starb er am Sonntagmorgen.
Beim Mann handelte es sich um den 41- jährigen Joel M.*, einen Amerikaner, der im Kanton Thurgau lebte. Ein grosser Bauernhof ausserhalb von Märstetten war sein Zuhause. Mit seiner Schweizer Frau und fünf weiteren Personen wohnte M. in einer Gemeinschaft und betrieb ein Seminarhaus, das sich Klingenmühle nennt. Dort, so steht es auf der Website, geht es um die Verbindung zur Natur und die Nutzung verschiedener Rituale, Lehren und Heilverfahren. Auch Feuerlaufen wurde in der Klingenmühle schon mehrfach angeboten. Ein Feuerlauf-Seminar sollte in zwei Wochen stattfinden. Auf der Website heisst es: «Bei einem Feuerlauf wachsen wir über unsere Zweifel und Ängste hinaus und erkennen, dass wir zu mehr fähig sind, als wir vielleicht glauben.» In einem Feuerworkshop, der im Juli stattfand, ging es darum, dass «das Feuer in alter Zeit nicht nur der soziale Treffpunkt war, es war der spirituelle Funke, der uns zu Menschen machte».
M.s Mutter gab dem «Reno Gazette-Journal» ein Interview. Sie stehe noch unter Schock und könne nicht glauben, was passiert sei. «Er war 41, aber er wird immer mein Baby sein», sagte die Frau.
*Name der Redaktion bekannt