Späterer Schulbeginn sorgt für rote Köpfe
BERN. Berner Gymeler sollen erst ab 9 Uhr in den Unterricht gehen, um die Pendlerspitzen zu glätten. Das stösst auf Ablehnung.
Die Pendlerzüge und Busse sind morgens regelmässig verstopft. Doch wenn Schulferien sind, gibts plötzlich wieder freie Sitzplätze. Das brachte die Berner Volkswirtschaftsdirektorin Barbara Egger Jenzer auf die Idee, die Gymi- und Berufsschüler künftig erst um 9 Uhr zum Unterricht erscheinen zu lassen. Nun hat die Erziehungsdirektion gemeinsam mit der Volkswirtschaftsdirektion ein Projekt lanciert. Den Gymnasien und Berufsschulen der Stadt Bern wurde der Auftrag erteilt, bis zum 15. September zu prüfen, wie viele Lektionen sich tatsächlich verschieben lassen.
«Von systematischem späterem Schulbeginn ist jedoch keine Rede. Die Schulen müssen bloss abklären, wie und ob es möglich ist, dass zehn Prozent weniger Schüler als heute in die erste Lektion müssen. Da sprechen wir in absoluten Zahlen von 250 Gymnasiasten weniger, die mitten im Pendlerstrom unterwegs sind», so Mario Battaglia von der Erziehungsdirektion. Die Berufsfachschulen mitgerechnet, etwas mehr.
«Wir haben eine beschränkte Infrastruktur, die ohnehin schon sehr gut ausgelastet ist», sagt André Lorenzetti, Co-Rektor des Kirchenfeld-Gymnasiums. Verdichten lassen sich die Stundenpläne nicht mehr. Deshalb hiesse ein späterer Schulbeginn späterer Feierabend – zum Unmut der Schüler (Umfrage unten). Definitiv entscheiden müssen am Ende die beiden Direktionen.