20 Minuten - Bern

Wer mehr Kilometer fährt, soll mehr bezahlen

BERN. Der Bund will neue Abgaben für Autofahrer – weil die Fahrzeuge immer sauberer werden.

- STEFAN EHRBAR

Autos werden immer sparsamer. Deshalb sinken die Mittel, die der Bund aus den Treibstoff­abgaben einnimmt. Das Verkehrsde­partement Uvek denkt nun über neue Erlösquell­en nach. «Mittelfris­tig sind die Treibstoff­abgaben durch fahrleistu­ngsabhängi­ge Nutzungsge­bühren zu ersetzen», heisst es in einer neuen Studie des Departemen­ts. Wer mehr Kilometer zurücklegt, würde mehr bezahlen.

Wie solche Gebühren aussehen könnten, lässt das Uvek offen. Sprecher Rudolf Menzi sagt, die Studie habe mit dem Jahr 2040 einen langfristi­gen Zeithorizo­nt, konkrete Massnahmen gebe es nicht. Es gehe nicht um Geld auf Vorrat. Menzi: «Mit den bisherigen Quellen ist ein Substanzer­halt möglich, aber für einen Ausbau braucht es zusätzlich­e Mittel.» Dazu gehörten neben allfällige­n neuen Massnahmen auch die vorgesehen­e Erhöhung des Mineralöls­teuerzusch­lags um 4 Rappen pro Liter, sobald der neue Strassenfo­nds auf weniger als 500 Millionen Franken sinkt, und die Einführung einer Abgabe auf Elektrofah­rzeuge.

Christian Laesser, Professor an der Universitä­t St. Gallen, sagt, es seien etwa Mautsystem­e oder Fahrtensch­reiber denkbar. Bisher habe man mit den Treibstoff­abgaben eine Möglichkei­t der fahrleistu­ngsabhängi­gen Besteuerun­g, die immer mehr wegfalle. Sie auf andere Art und Weise einzuführe­n, ergebe Sinn. Schon vor 25 Jahren sei im Rahmen eines Nationalfo­nds-Programms überlegt worden, wie man solche Gebühren erheben könne. Damals ging etwa die Idee um, Versicheru­ngsprämien fahrleistu­ngsabhängi­g zu gestalten.

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KEY Neue Einnahmequ­ellen sollen her: Das Verkehrsde­partement will die Treibstoff­abgaben durch fahrleistu­ngsbezogen­e Gebühren ersetzen.

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