«Bei einem Ja muss das AHV-Alter erhöht werden»
BERN. Von der AHVReform profitierten alle, sagt Bundesrat Alain Berset. Karin Keller- Sutter ( FDP) widerspricht.
Was sind Ihre wichtigsten Argumente gegen die AHV-Reform?
Der Bundesrat wollte das Leistungsniveau in der AHV sichern und die AHV und die 2. Säule auf eine stabile finanzielle Grundlage stellen. Diese Ziele sind nicht erreicht. Die monatlich 70 Franken, die nur die Neurentner zusätzlich erhalten, stabilisieren die Finanzen nicht, sondern verschlimmern die Finanzlage.
Aber die Reform bringt doch auch höhere Einnahmen.
Ja, die Mehreinnahmen sind erheblich. Doch der Rentenausbau frisst diese schnell wieder auf. Wenn man diese 70 Franken auch mittelfristig finanzieren will, wird es noch weitere Mehreinnahmen brauchen. Oder man muss das Rentenalter erhöhen, um diesen Ausbau finanzieren zu können.
Wer am 24. September Ja sagt, sorgt also dafür, dass er bald noch länger arbeiten muss?
Im Ständerat wurde argumentiert, es brauche die 70 Franken als Zückerli, damit die Vorlage mehrheitsfähig ist. Mit diesem Zückerli wird die Lage der AHV verschlechtert und das zu Las- ten der kommenden Generationen.
Wie wird sich das auswirken?
Die Folge wird sein, dass man ab 2035 noch einmal die Mehrwertsteuer oder die Lohnbeiträge oder gar das Rentenalter erhöhen muss. Das Defizit in der AHV verschlechtert sich schneller, als wenn man diese Reform ablehnt.
Innenminister Alain Berset sagte im 20-Minuten-Chat, die AHV-Reform bringe allen etwas.
Nein, einzig die Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen profitiert. Gegenüber allen anderen
Das ausführliche Interview lesen Sie auf 20minuten.ch