Südkorea droht – Schweiz bietet sich als Vermittlerin an
NEW YORK. Nordkoreas letzter Atomtest ruft die UNO auf den Plan. Auch die Schweiz schaltet sich ein.
Der UNO-Sicherheitsrat ist wegen Nordkoreas jüngstem Atomwaffentest gestern zu einer Dringlichkeitssitzung in New York zusammengekommen. Machthaber Kim Jong-un «bettelt um Krieg», sagte die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley. Die USA und Japan setzten sich für die Verhängung neuer Sanktionen ein. Der britische UNO-Botschafter Matthew Rycroft erinnerte daran, dass der Sicherheitsrat mehrfach erfolglos Sanktionen verhängt habe. Selten habe ein Land dem Druck der Vereinten Nationen so widerstanden. Die G-7-Staaten riefen den Sicherheitsrat dazu auf, eine «wirksame Resolution» zu erarbeiten.
Südkorea simulierte gestern einen Angriff auf die wichtigste Testanlage Nordkoreas. Das Militär habe bei einer Gefechtsübung Raketen auf ein Ziel im Meer vor der Ostküste Südkoreas abgefeuert, teilte der Generalstab in Seoul mit. Das Manöver, bei dem das Ziel «exakt» getroffen worden sei, sei als klare Warnung an Pyongyang zu verstehen. Südkoreas
Unterdessen brachte sich die Schweiz im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm als Vermittlerin ins Gespräch. Bundespräsidentin Doris Leuthard erklärte gestern, sie sei bereit, die Schweiz als Mediatorin anzubieten. Das Land könne Schauplatz für Gespräche der zuständigen Minister sein. In den kommenden Wochen werde es darauf ankommen, wie die USA und China sich in der Krise verhielten.