20 Minuten - Bern

Der junge Doktor, der in Zukunft Novartis lenkt

BASEL. Novartis bekommt im Februar einen neuen Chef. Die Eigenschaf­ten von Vasant Narasimhan: Wissen, Ehrgeiz – und eine romantisch­e Ader.

- VALESKA BLANK

BELIEBT Einfach machen will es sich Vasant Narasimhan offenbar nie. Den Heiratsant­rag machte er seiner Frau auf dem Kilimanjar­o auf knapp 5800 m ü. M. Vas, wie der designiert­e CEO des Pharmaries­en Novartis auch genannt wird, und seine Frau Srishti Gupta sind das Paradebeis­piel eines Power-Paars. Er hat Abschlüsse in Biologie, Medizin und Staatswiss­enschaften, sie studierte unter anderem Molekular- und Zellbiolog­ie. Kennen gelernt hat sich das Paar an der Eliteunive­rsität Harvard. Das alles liess sich 2003 in der Hochzeits-Rubrik der «New York Times» nachlesen.

Gestern wurde der gut aussehende Amerikaner mit indischen Wurzeln zum Nachfolger von Novartis-CEO Joe Jimenez ernannt. Narasimhan ist gerade einmal 41 Jahre alt. Der Schluss liegt nahe: Wer es so jung so weit nach oben schafft, muss ein knallharte­r Karriereme­nsch sein. Ist er das tatsächlic­h? Eine Schweizer Branchenke­nnerin verneint. Sie hat Narasimhan mehrfach getroffen und sagt zu 20 Minuten: «Er ist ausgesproc­hen unamerikan­isch.» Im Vergleich zu anderen CEOs wirke er nicht affektiert, sondern ruhig und reflektier­t. Dennoch steht Narasimhan zu seinem Ehrgeiz – so war sein Ziel am Anfang seiner Karriere kein geringeres, als «den grösstmögl­ichen Einfluss auf die öffentlich­e Gesundheit» zu nehmen.

Der designiert­e CEO startete seine Laufbahn bei Novartis im Jahr 2005, ist heute globaler Pharma-Chef und führt rund 10 000 Mitarbeite­r. Wenn er im Februar seinen Posten als oberster Firmenlenk­er antritt, werden es über 135 000 Mitarbeite­r sein. Narasimhan lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern seit fünf Jahren in Basel.

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