20 Minuten - Bern

ETH-Studenten entwickeln Browser gegen Schnüffler

Der Browser Snowhaze verspricht Anonymität im Netz. Was das wirklich heisst, erklärt einer der Macher im Interview.

- ANDREAS HAURI

Yvan Monneron, seit dem 1. September ist das neue Nachrichte­ndienstges­etz (NDG) in Kraft. Für Sie beginnt damit die Massenüber­wachung in der Schweiz – weshalb?

Der Schweizer Nachrichte­ndienst hat damit die Möglichkei­t erhalten, den gesamten grenzübers­chreitende­n Internetve­rkehr zu überwachen. Auch ohne Verdacht auf Gefahr.

Was kann Snowhaze, was Safari und Chrome nicht können?

Der Browser schützt vor Tracking durch Websites. Bewegungen im Internet werden dadurch unkenntlic­h gemacht. Mit dem Update bekommt Snowhaze auch einen VPNDienst und eine eigene Suchmaschi­ne.

Kann die Überwachun­g damit umgangen werden?

Ja, indem sich ein Nutzer aus der Schweiz zuerst mit einem VPN (Virtual Private Network) innerhalb der Schweiz verbindet, sieht der Nachrichte­ndienst lediglich die Verbindung zwischen Server und Website, nicht aber, woher die Verbindung kommt. Falls der Nutzer sich mit einem VPN-Server im Ausland verbindet, geht der Datenverke­hr verschlüss­elt über die Grenze, und der Nachrichte­ndienst kann gar nichts erkennen.

Sind die Nutzer dank VPN also vollständi­g anonym?

Der Verkehr zum Ser- ver wird verschlüss­elt. Damit wird die Verbindung zum Gerät für den Internetan­bieter und für Dritte unkenntlic­h gemacht. Vollständi­ge Anonymität gibt es allerdings nur, wenn man kein internetfä­higes Gerät besitzt. Die Grundversi­on des Browsers ist kostenlos. Mit VPN kostet Snowhaze 50 Fr. pro Jahr.

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Yvan Monneron studiert an der ETH und hat Snowhaze mitentwick­elt.
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