ETH-Studenten entwickeln Browser gegen Schnüffler
Der Browser Snowhaze verspricht Anonymität im Netz. Was das wirklich heisst, erklärt einer der Macher im Interview.
Yvan Monneron, seit dem 1. September ist das neue Nachrichtendienstgesetz (NDG) in Kraft. Für Sie beginnt damit die Massenüberwachung in der Schweiz – weshalb?
Der Schweizer Nachrichtendienst hat damit die Möglichkeit erhalten, den gesamten grenzüberschreitenden Internetverkehr zu überwachen. Auch ohne Verdacht auf Gefahr.
Was kann Snowhaze, was Safari und Chrome nicht können?
Der Browser schützt vor Tracking durch Websites. Bewegungen im Internet werden dadurch unkenntlich gemacht. Mit dem Update bekommt Snowhaze auch einen VPNDienst und eine eigene Suchmaschine.
Kann die Überwachung damit umgangen werden?
Ja, indem sich ein Nutzer aus der Schweiz zuerst mit einem VPN (Virtual Private Network) innerhalb der Schweiz verbindet, sieht der Nachrichtendienst lediglich die Verbindung zwischen Server und Website, nicht aber, woher die Verbindung kommt. Falls der Nutzer sich mit einem VPN-Server im Ausland verbindet, geht der Datenverkehr verschlüsselt über die Grenze, und der Nachrichtendienst kann gar nichts erkennen.
Sind die Nutzer dank VPN also vollständig anonym?
Der Verkehr zum Ser- ver wird verschlüsselt. Damit wird die Verbindung zum Gerät für den Internetanbieter und für Dritte unkenntlich gemacht. Vollständige Anonymität gibt es allerdings nur, wenn man kein internetfähiges Gerät besitzt. Die Grundversion des Browsers ist kostenlos. Mit VPN kostet Snowhaze 50 Fr. pro Jahr.