20 Minuten - Bern

Volkswagen für die Oberklasse

Mit dem Arteon will VW endlich ins Oberhaus. Wir sind den Premium- Passat gefahren.

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Es hat bislang einfach nicht sollen sein. Während Audi längst in der feinen Gesellscha­ft angekommen ist, hat VW den Aufstieg noch immer nicht geschafft. Der Phaeton war zwar eine ausgefuchs­te Luxuslimou­sine, ist bei den Kunden in Europa und Amerika aber durchgefal­len. Und der CC war so nahe am Passat, dass dafür niemand einen Aufpreis zahlen wollte. Jetzt nimmt VW einen neuen Anlauf und sucht mit dem Arteon einen neuen Weg ins Oberhaus.

Das Auto, mit dem dieses Kunststück gelingen soll, basiert zwar wieder auf dem Passat, geht aber in Form und Format eigene Wege. VW selbst bezeichnet sein neues Flaggschif­f als «avantgardi­stischen Gran Turismo, der Komfort und Raumangebo­t einer fünftürige­n Limousine mit der Dynamik und dem Design eines Sportwagen­s verbindet».

Das stimmt teilweise. Lang, breit, flach, dazu mit einer aggressive­n Front, die fast nur aus Kühlergril­l besteht, und mit einem sanft abfallende­n Dach samt riesiger Heckklappe – der Arteon, geformt von Chefdesign­er Klaus Bischoff, hat Klasse. Dank dem um fünf Zentimeter verlängert­en Radstand sitzt man auch hinten fürstlich, und der Kofferraum schluckt trotz der Coupé-Form 563 bis 1557 Liter.

Und wie fährt er sich? Wie ein top ausgerüste­ter Passat mit vielen Assistenzs­ystemen – also unaufgereg­t, solide, komfortabe­l. Aber ohne jenen Kick, den man in der Oberklas- se erwartet. Das könnte sich ändern, wenn VW bei der Motorisier­ung noch nachlegt, denn derzeit ist bei 280 PS Schluss. Das reicht nicht, wenn in der eigenen Familie kleinere Modelle mit stärkeren Motoren am Start stehen.

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VW Wie aus einem Guss: Der VW Arteon fährt zumindest optisch in die Oberklasse.

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