Überzeugendes Teenie-Drama mit Mut zu Zwischentönen
ERZÄHLUNG. Das MysteryGame « Life Is Strange » war ein echter ÜberraschungsHit. Nun erzählt ein dreiteiliges Prequel die Vorgeschichte.
In Hollywood hat man für Geschichte wie in «Life Is Strange» ein eigenes Genre geschaffen: Coming-of-AgeFilme sorgen immer wieder für Highlights, das Thema Erwachsenwerden ist ein Dauerbrenner. Auch die Game-Industrie hat das Potenzial erkannt und 2015 mit «Life Is Strange» ein episodenhaftes Teenie-Drama lanciert.
Das Highschool-Drama dreht sich um eine Jugendliche, deren Geschichte man als Spieler mitbestimmen kann. Maxine, die Heldin, kehrt darin in ihre Heimatstadt zurück. Dort wird sie von albtraumhaften Visionen geplagt. «Life Is Strange» wirkte oft wie ein Mix aus «Twin Peaks» und «Donnie Darko», nicht nur weil Maxine die Zeit manipulieren kann.
Das Drama wurde ein voller Erfolg – vor allem bei Spielern, die auch mal ihre Hirnzellen benutzen wollen. Nun ist mit «Awake» der erste Teil einer dreiteiligen Fortsetzung erschienen. Wobei «Before the Storm» eher ein Prequel ist, das die Vorgeschichte aufarbeitet.
Im Mittelpunkt steht diesmal die 16-jährige Chloe, eine echte Rebellin. Ihre Freundin Maxine ist weggezogen, Chloe fühlt sich allein. Zudem ist ihr Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen; den Freund ihrer Mutter hasst sie. Dann trifft sie die schöne Rachel, und ihr Leben verändert sich. Doch Spieler von «Life Is Strange» wissen: Auch Rachel wird auf mysteriöse Weise verschwinden.
Das Gefühlschaos junger Menschen wird in «Before the Storm» erneut eindrücklich abgebildet. Vielleicht noch stärker, weil diesmal auf Gimmicks wie Zeitreise-Funktionen verzichtet wurde. Cooler Indie-Sound untermalt ein berührendes Drama, das Raum für Zwischentöne und Selbstreflexion lässt. Auch das kann Gamen sein.
«Life Is Strange: Before the Storm – Awake», DLC für PS4, PC und Xbox One, erschienen