Nur eine Momentaufnahme – oder eine Dynastie des SCB?
BERN. Mit dem heutigen Start zur neuen EishockeySaison beginnt die Jagd auf den Meister.
Der SCB hat den Bann im vergangenen Frühjahr gebrochen. 16 Jahre nach den ZSC Lions gelang es endlich wieder einem Team, den Meistertitel zu verteidigen. Auf diesen Lorbeeren wollen sich die Berner nicht ausruhen, sie nehmen nun den dritten Titel in Folge ins Visier. Entsteht in Bern sogar eine Dynastie, wie es sie letztmals in den 90er-Jahren mit dem EHC Kloten gab, der vier Titel en suite gewann?
Fakt ist: Der SC Bern macht derzeit vieles besser als die Konkurrenz. Beurteilen kann das mit Sven Leuenberger nicht zuletzt ein langjähriger SCB-Mitarbeiter, der seit diesem Sommer als Sportchef der ZSC Lions tätig ist. Er sagt denn auch: «Beim SCB wird härter gearbeitet als zuletzt beim ZSC.» Er hat es sich nun zu einer seiner Hauptaufgaben gemacht, dass im Team ein Mentalitätswechsel stattfindet. Für Leuenberger sind die aktuellen Begebenheiten aller- dings Momentaufnahmen: «Ich erinnere mich an den Meistertitel der ZSC Lions von 2012, als sie den SCB vom Eis gearbeitet haben und wir in Bern eifersüchtig nach Zürich geschaut haben.»
Auch dem HC Davos stand der SCB zuletzt vor der Sonne. «Der SC Bern macht seit längerem sehr viel sehr gut», gibt HCD-Präsident Gaudenz Domenig zu. Dass die EishockeyMeisterschaft analog zum Fussball mit dem FC Basel nun aber zum Monolog werde, glaubt er nicht. Letztendlich spiele auch der Zufall immer ein Rolle.
Seit 2007 kam der Meister stets aus Bern, Zürich oder Davos. Daher wären der ZSC oder der HCD auch nun die auf der Hand liegenden Kandidaten, um das SCB-Triple zu verhindern. Allerdings möchte man auch in Lugano nach zwölf Jahren endlich mal wieder den Meisterpokal präsentieren. Playoff-Finalist Zug hat seine Ambitionen zuletzt ebenfalls angedeutet, und auch in Lausanne scheint etwas Spannendes zu wachsen. Zumindest davor, dass dem SCB die Gegner ausgehen könnten, braucht sich noch niemand zu fürchten.