Südafrikanische Slam-Poetin in Graubünden verschwunden
VALS. Von Tracy Splinter fehlt seit einem Jahr jede Spur. Nun sucht ein Detektiv in der Schweiz nach ihr.
«Tracys Eltern sind verzweifelt», sagt der ehemalige deutsche Kriminalhauptkommissar Reinhard Knapp, der heute als Privatdetektiv tätig ist. Über einen Anwalt in Südafrika beauftragten ihn die Eltern im Juli 2017, Nachforschungen anzustellen, wie es ihrer Tochter geht. Laut Knapp hatten die Eltern länger keinen Kontakt mehr zu ihr. «Sie wollten wissen, was mit ihr ist, ob es ihr gut geht.» Mittlerweile wurde auch eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
Die 45-jährige Slam-Poetin Splinter, die im deutschen Hannover lebte, tauchte im August 2016 in Vals GR auf, wie die «Südostschweiz» schreibt. «Wir wissen, dass sie zu dieser Zeit in den Hotels Alpina und Schnider abgestiegen ist», sagt Knapp. Im September 2016 wollte Splinter im Nobelhotel 7132 einchecken. Da ihre Kreditkarte zu wenig Deckung aufwies, wollte sie bar bezahlen. Das klappte aber nicht – sie verliess wütend die Hotelhalle. Kurz darauf wurde ihr Gepäck an einer Bushaltestelle in der Nähe gefunden. Von Splinter selbst fehlt seit da jede Spur, auf ihren Konten hat sich nichts mehr getan.
Als Detektiv Knapp diesen Sommer in Vals recherchierte, zeigte er Fotos von Splinter herum, doch niemand erkannte sie. Sie sei wie vom Erdboden verschluckt. Bei der Kantonspolizei Graubünden ist der Fall bekannt, wie Sprecher Roman Rüegg sagt. Man nehme Hinweise zum Fall entgegen.