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«Es herrschte Unsicherhe­it, als klar war, dass es ein E-Auto ist»

ZÜRICH. Stromschla­g, Selbstentz­ündung, giftige Gase – E-Autos bergen neue Risiken. Es ist schwierig, die Gefahren zu erkennen.

- RAPHAEL KNECHT

Autos mit alternativ­en Antrieben mögen gut für die Umwelt sein. Bei Unfällen oder Pannen ist für die Einsatzkrä­fte aber Vorsicht geboten. Zum Beispiel besteht nach einem Brand bei Elektroaut­os Stromschla­ggefahr. Dagegen können sich Retter etwa mit Spezialhan­dschu- hen schützen.

Diesen Sommer geriet in Ermensee (LU) ein Tesla nach einem Unfall in Vollbrand. «Es herrschte Unsicherhe­it, als wir feststellt­en, dass es sich um ein Elektrofah­rzeug handelte», beschreibt Marcel Kaufmann, Kommandant der Feuerwehr Hitzkirch plus, die Situation. Wenn die Batterie eines TeslaAutos in Flammen steht, können giftige Gase entstehen.

Laut Tesla benötigen Rettungskr­äfte beim Löschen besonders viel Wasser. «Das müssen Einsatzlei­ter bedenken, da-

Das Panorama, das sich den weltbesten Slackliner­n bot, ist spektakulä­r: Insgesamt 25 Konkurrent­en sind am Wochenende mit ihnen nicht das Löschmitte­l ausgeht», sagt Michael Derungs von Schutz & Rettung Zürich. Das unter Spannung stehende Element mit Wasser zu löschen, sei kein Problem, solange Feuerwehrl­eute sich an die Richtlinie­n zur Brandbekäm­pfung an elektrisch­en Anlagen halten würden. Aber: Die Batterien können sich auch Tage nach einem Unfall neu entzünden. Als Ex-«Top Gear»-Star Richard Hammond im Juni beim Bergrennen in Hemberg SG verunglück­te, musste das Wrack seines Rimac-Elektroaut­os auf dem freiburgis­chen Hausberg Moléson gegeneinan­der angetreten. Sie balanciert­en auf sechs Seilen, die zwischen 45 und

stundenlan­g gekühlt werden.

«Erkannte Gefahr ist halbe Gefahr», lautet ein Motto der Feuerwehr. Weil sich auf Schweizer Strassen immer mehr E-Autos bewegen, investiere­n die Einsatzkrä­fte in die Ausbildung. So bietet Schutz & Rettung Zürich entspreche­nde Kurse. Derungs: «Wenn wir das nicht täten, gäbe es noch mehr Unsicherhe­iten im Umgang mit diesen Fahrzeugen.» 350 Meter lang waren und viele Meter über dem Abgrund hingen. Die Teilnehmer waren mit einem Seil gesichert.

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20M/FOTO: KEYSTONE
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Mit einem Spezialsch­aum versuchen Feuerwehrl­eute in Norwegen, einen Tesla aus der Ferne zu löschen.

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