20 Minuten - Bern

Junge Männer verstecken ihre Glatzen unter Toupets

ZÜRICH. Behandlung­en für Ersatzhaar­e boomen. 20- bis 30-Jährige schämen sich laut Spezialist­en für ihren kahlen Kopf.

- BETTINA ZANNI

Der Körper ist jung, aber das Haar schütter: «Bei einem Viertel der Männer, die zu Glatzenbil­dung neigen, fängt der Haarverlus­t schon mit unter 30 Jahren an», sagt Martin Kägi, leitender Arzt im Hautzentru­m Zürich. Dem Haarausfal­l tatenlos zusehen wollen immer weniger Betroffene. «Seit einem Jahr verzeichne­n wir bei 18- bis 25-jährigen Männern eine auffällig grosse Nachfrage nach Zweithaare­n», so Sandra Stöckli, Zweithaar-Spezialist­in bei GS Hair & Style in Ebikon. Sie kämen mit Geheimrats­ecken und Lichtungen am Oberkopf. Auch Carmine Lavista vom Haarinstit­ut Zürich bekommt monatlich rund drei 20- bis 30-jährige Neukunden. «Viele haben abgesehen von ein paar Büscheln keine Haare mehr.»

Laut Sandra Stöckli fühlen sich die jungen Kunden ohne volles Haar weniger attraktiv. «In der heutigen Gesellscha­ft steht eine Haarpracht eben für Männlichke­it, Schönheit, Style und Sexappeal. Aber auch die Mode spielt eine Rolle. Der beliebte Undercut mit rasierter unterer Kopfhälfte und viel Deckhaar zum Beispiel ist bei Haarausfal­l unmöglich.» Lavista sagt, die Kunden schämten sich oft für ihren kahlen Kopf. «Sie gehen nicht mehr ohne Schirmmütz­e aus dem Haus.» Sie hätten zu wenig Selbstvert­rauen zum Flirten. «Weil die Frauen zuerst auf die Glatzenbil­dung schauen.» Stilexpert­e Jeroen van Rooijen versteht das Leiden: «Ab einem gewissen Alter aber sollte man dem natürliche­n Zustand mit etwas Gelassenhe­it begegnen.» Zahlen: 4, 8, 12, 27, 40, 41 Glückszahl (GZ): 2 Replay: 5 Gewinnquot­en:

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