Hass-Mail im Namen von SP-Nationalrätin verschickt
BERN. Ein Unbekannter zieht in einem Mail über SVP-Mann Lukas Reimann her. Das Mail verschickt er im Namen einer SP-Frau.
Das Fake-Mail, das an Vertreter der Grünen, der SP und der SVP ging, hat es in sich: Der Urheber schreibt unter dem Namen von SP-Nationalrätin Jacqueline Badran, Ratskollege Lukas Reimann (SVP) habe während einer Podiumsdiskussion zur AHV-Abstimmung eine Erektion bekommen. Und weiter: Reimann «sei gedanklich anderswo gewesen». So habe er auch danach beim Gespräch mit SP-Nationalrätin Min Li Marti Zeichen von Er- regung gezeigt.
Badran reagiert entsetzt: Sie hoffe nicht, dass die Empfänger glauben würden, dass das Mail von ihr stammen könnte. Für sie sei es einfach nur «eklig und oberpeinlich». Dabei passiere es nicht zum ersten Mal, dass in ihrem Namen Mails verschickt worden seien: «Dass jetzt aber auch politische Namensträger angeschrieben und angegriffen wurden, ist eine neue Dimension.» Wer dahintersteckt, weiss Badran nicht. Sie könne sich vorstellen, dass es «ein politischer Gegner ist».
Laut IT-Rechtsanwalt Martin Steiger ist Badran nicht das einzige Opfer: Er beobachtet eine stete Zunahme von Identitätsdiebstählen im Netz. Diese seien kein Kavaliersdelikt: Versendet jemand unter falschem Namen ein E-Mail, kann dies aufgrund von Urkundenfälschung gar von Amtes wegen verfolgt und mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden. Reimann war gestern nicht erreichbar.