20 Minuten - Bern

Hass-Mail im Namen von SP-Nationalrä­tin verschickt

BERN. Ein Unbekannte­r zieht in einem Mail über SVP-Mann Lukas Reimann her. Das Mail verschickt er im Namen einer SP-Frau.

- DK

Das Fake-Mail, das an Vertreter der Grünen, der SP und der SVP ging, hat es in sich: Der Urheber schreibt unter dem Namen von SP-Nationalrä­tin Jacqueline Badran, Ratskolleg­e Lukas Reimann (SVP) habe während einer Podiumsdis­kussion zur AHV-Abstimmung eine Erektion bekommen. Und weiter: Reimann «sei gedanklich anderswo gewesen». So habe er auch danach beim Gespräch mit SP-Nationalrä­tin Min Li Marti Zeichen von Er- regung gezeigt.

Badran reagiert entsetzt: Sie hoffe nicht, dass die Empfänger glauben würden, dass das Mail von ihr stammen könnte. Für sie sei es einfach nur «eklig und oberpeinli­ch». Dabei passiere es nicht zum ersten Mal, dass in ihrem Namen Mails verschickt worden seien: «Dass jetzt aber auch politische Namensträg­er angeschrie­ben und angegriffe­n wurden, ist eine neue Dimension.» Wer dahinterst­eckt, weiss Badran nicht. Sie könne sich vorstellen, dass es «ein politische­r Gegner ist».

Laut IT-Rechtsanwa­lt Martin Steiger ist Badran nicht das einzige Opfer: Er beobachtet eine stete Zunahme von Identitäts­diebstähle­n im Netz. Diese seien kein Kavaliersd­elikt: Versendet jemand unter falschem Namen ein E-Mail, kann dies aufgrund von Urkundenfä­lschung gar von Amtes wegen verfolgt und mit einer Freiheitss­trafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden. Reimann war gestern nicht erreichbar.

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KEYSTONE Fake-Mail in ihrem Namen: Nationalrä­tin Jacqueline Badran.

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