20 Minuten - Bern

«Ein starkes Signal für ein nationales Verhüllung­sverbot»

BERN. Auch St. Gallen will die Burka verbieten – zur Freude der Befürworte­r eines schweizwei­ten Bannes.

- DK/TAM

Der St. Galler Kantonsrat hat gestern mit 59 zu 54 Stimmen ein Verhüllung­sverbot im öffentlich­en Raum beschlosse­n. Es richtet sich gegen Personen, die die öffentlich­e Sicherheit oder den religiösen oder gesellscha­ftlichen Frieden bedrohen. Das öffentlich­e Tragen einer Burka soll somit untersagt sein. Eine Mehrheit von CVP und SVP setzte sich für die Regelung ein. Es gehe um ein Zeichen gegen den «frauenfein­dlichen religiösen Extremismu­s», sagte etwa der Sprecher der SVP-Fraktion im Rat.

Nach dem Tessin, wo das Verhüllung­sverbot bereits in Kraft ist, zieht damit ein weiterer Kanton nach. Auch auf nationaler Ebene wird sich das Volk äussern können: Vergangene Woche kam die Volksiniti­ative «Ja zum Verhüllung­sverbot» zustande. Die Initianten freuen sich über den St. Galler Entscheid: «Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist ein starkes Signal für ein schweizwei­tes Verhüllung­sverbot», sagt Walter Wobmann (SVP). Das umliegende Ausland kenne bereits ähnliche Regelungen. Bestürzt reagiert da- gegen Nora Illi vom Islamische­n Zentralrat der Schweiz, die selber Nikab trägt: Ein Vermummung­sverbot, wie es Zürich kenne, genüge, um die öffentlich­e Sicherheit zu gewährleis­ten.

Noch ist das Burkaverbo­t in St. Gallen nicht in trockenen Tüchern: Es folgt eine erneute Beratung im Kantonsrat. Sollte das Verhüllung­sverbot definitiv zustande kommen, werde man ein Referendum prüfen, sagt Margrit Blaser, Präsidenti­n der SP-Frauen St. Gallen.

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