Ärger, aber nicht an Terror»
LONDON. Die beiden Verdächtigen im Londoner U- Bahn-Anschlag haben eine bemerkenswerte Gemeinsamkeit.
Nach dem U-Bahn-Anschlag in London wurde ein zweiter Mann festgenommen. Laut der Bezirksverwaltung lebte der 21-jährige Yahyah Farroukh bei denselben britischen Pflegeeltern wie der erste Festgenommene (18). Penelope (71) und Ronald Jones (88) hatten offenbar keine Ahnung von den kriminellen Absichten ihrer Schützlinge. Dabei hat das Paar viel Erfahrung mit Pflegekindern: Es kümmerte sich um mehr als 200 Kinder, darunter Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Dafür wurden die Jones sogar von Königin Elisabeth II. geehrt.
«Sie hatten einen 21-Jährigen und einen 18-Jährigen bei sich», so ein Nachbar, «der Jüngere war schrecklich. Penny kam mit ihm nicht mehr zurecht.» Ein anderer Nachbar sagte, die Polizei sei öfter in dem Haus in Sunbury gewesen. «Du denkst dann, die Pflegekinder werden ein bisschen Är- ger bekommen, aber du denkst nicht an Terror.» Der 18-Jährige soll nach dem Tod seiner Eltern mit 15 Jahren aus dem Irak zu den Jones gekommen sein. Der Ältere, Farroukh, stammt wohl aus Syrien.
Die Polizei durchsuchte mittlerweile drei Adressen. Man habe «noch mehr zu tun», so der Antiterrorchef der Londoner Polizei. In den kommenden Tagen sollten Passagiere in Bussen und Bahnen mit erhöhter Polizeipräsenz rechnen.
Bei dem Anschlag am Freitag waren 30 Menschen verletzt worden.