20 Minuten - Bern

Kanton warnt vor Bären-Begegnung

BERN. Über Pfingsten besuchte ein Bär das Berner Oberland. Doch was soll man eigentlich tun, wenn einem das Wildtier über den Weg läuft?

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Für den Fall einer Begegnung mit dem Bären hat das Jagdinspek­torat des Kantons Bern ein Merkblatt erstellt. Dieses will der Gemeindepr­äsident von Beatenberg, Christian Grossnikla­us, entlang der Wanderwege aufhängen lassen. Nebst banaleren Tipps wie «Verzichten Sie zugunsten ihrer Sicherheit auf einen ‹Bärenschna­ppschuss›» heisst es etwa: «Machen Sie mit möglichst natürliche­m Reden auf sich aufmerksam.» Und ganz wichtig: «Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine, wenn Sie im Bärengebie­t unterwegs sind», denn Bären, denen ein Hund zu nahe komme, seien besonders gefährlich.

Ein Treffen mit dem an Pfingsten gesichtete­n Bären, vermutlich M29, sei eher unwahrsche­inlich, sagt Andreas Ryser, Bärenexper­te der Stif- tung für Raubtierök­ologie und Wildtierma­nagement. «M29 hat bisher immer sehr schnell die Flucht ergriffen und ist eher scheu.»

M29 gelangte vor gut zwei Jahren aus Italien ins Bündnerlan­d. Vor einem Jahr wurde er das erste Mal im Kanton Bern gesichtet. Wo sich der Bär im Moment genau aufhält, ist unbekannt. Was hingegen bekannt ist: In Beatenberg vergriff sich das Raubtier an zwei Bienenstöc­ken. Gegenüber dem «Bund» sagte Gemeindepr­äsident Christian Grossnikla­us: «Ich ziehe nicht selbst los, um den Bären zu suchen. Wenn ich aber wüsste, wo er ist, würde ich ihn mit der Mistgabel verscheuch­en.» Ein Vorgehen, das sowohl vom Experten als auch vom Merkblatt nicht empfohlen wird.

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Bär M29 ist bisher immer vor Menschen geflüchtet. Trotzdem ist eine Begegnung mit Risiken verbunden.

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