Kanton warnt vor Bären-Begegnung
BERN. Über Pfingsten besuchte ein Bär das Berner Oberland. Doch was soll man eigentlich tun, wenn einem das Wildtier über den Weg läuft?
Für den Fall einer Begegnung mit dem Bären hat das Jagdinspektorat des Kantons Bern ein Merkblatt erstellt. Dieses will der Gemeindepräsident von Beatenberg, Christian Grossniklaus, entlang der Wanderwege aufhängen lassen. Nebst banaleren Tipps wie «Verzichten Sie zugunsten ihrer Sicherheit auf einen ‹Bärenschnappschuss›» heisst es etwa: «Machen Sie mit möglichst natürlichem Reden auf sich aufmerksam.» Und ganz wichtig: «Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine, wenn Sie im Bärengebiet unterwegs sind», denn Bären, denen ein Hund zu nahe komme, seien besonders gefährlich.
Ein Treffen mit dem an Pfingsten gesichteten Bären, vermutlich M29, sei eher unwahrscheinlich, sagt Andreas Ryser, Bärenexperte der Stif- tung für Raubtierökologie und Wildtiermanagement. «M29 hat bisher immer sehr schnell die Flucht ergriffen und ist eher scheu.»
M29 gelangte vor gut zwei Jahren aus Italien ins Bündnerland. Vor einem Jahr wurde er das erste Mal im Kanton Bern gesichtet. Wo sich der Bär im Moment genau aufhält, ist unbekannt. Was hingegen bekannt ist: In Beatenberg vergriff sich das Raubtier an zwei Bienenstöcken. Gegenüber dem «Bund» sagte Gemeindepräsident Christian Grossniklaus: «Ich ziehe nicht selbst los, um den Bären zu suchen. Wenn ich aber wüsste, wo er ist, würde ich ihn mit der Mistgabel verscheuchen.» Ein Vorgehen, das sowohl vom Experten als auch vom Merkblatt nicht empfohlen wird.